Folge 82: Charge my Trip – einmal Italien und zurück

Der Siegeszug der E-Mobilität ist nicht aufzuhalten. Doch wie reist es sich, wenn man sich aus dem Dunstkreis der heimischen Ladesäulen herauswagt? Wir machen die Probe und fahren von München nach Italien. Unser Projektteam von umlaut beschäftigt sich unter der Woche bei den Automobilherstellern mit der Transformation zum „SW Defined Vehicle“. Nun ging es nach Verona, Bologna und Meran – rein elektrisch mit zwei aktuellen Fahrzeugen.

Und alles war drin: defekte Ladesäulen, abgebrochene Ladevorgänge, Schnelllader im dunklen Hinterhof, Schleichfahrt im LKW-Windschatten und ein Taxi für die letzten Kilometer kurz vor dem Hotel – rien ne va plus.
Aber eben auch völlig entspanntes Schnellladen, hochmoderne Hypercharger, Hotels mit Ladeinfrastruktur, eine hilfsbereite Community und vor allem ein sensationelles Fahrgefühl.

Die Reise macht klar: Wir sind noch in einer Übergangsphase von einer improvisierten zu einer standardisierten und hochverfügbaren Ladeinfrastruktur, bis zu der es nicht mehr lange dauern wird. Für den Kunden wird E-Mobilität bald ähnlich komfortabel sein wir der gewohnte Verbrenner.

Doch wie müsste Mobilität als Gesamterlebnis eigentlich aussehen? Diese Frage hat uns auf der Reise ständig begleitet. Warum so viele Apps und Anbieter? Warum sind alle Vorgänge so kompliziert? Warum zahlt nicht unser Fahrzeug die Rechnung? Und wieso interessiert sich das Fahrzeug so gar nicht dafür, was wir eigentlich auf der Reise und am Zielort erleben möchten?

Für die Automobilhersteller stellt sich daher die strategische Frage, welche Position sie in der neuen Wertschöpfungskette einnehmen wollen und überhaupt können. Welche Profit Pools lassen sich erschließen, wenn über das Fahrzeug hinaus gedacht wird? Und wie erobern sich die OEMs wieder Lufthoheit in ihren eigenen Fahrzeugen zurück, in denen schon lange Android und iOS die stillen Beherrscher der Daten- und Geldströme geworden sind?

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Folge 79: Hartung Wilstermann und wie wir erfolgreich elektromobil werden

Hartung Wilstermann ist einer der Pioniere der Elektromobilität: Seine beruflichen Stationen in der Automobilindustrie haben ihn von der Lithium-Ionen-Zelle bis zur Wallbox die ganze Kette an Herausforderungen erleben und lösen lassen, die es braucht, um sich vom Verbrennungsmotor loszusagen.

Doch die Zeit der „Early Adopters“, die sich der Sache wegen den Tücken einer noch jungen Technologie aussetzen, scheint vorbei: E-Mobilität wird zum Mainstream. Die Zulassungszahlen für elektrifizierte Fahrzeuge steigen exponentiell an, während die Preise für Batterien ebenso sinken. Und mit zunehmend attraktiven E-Fahrzeugen sind es immer weniger die Subventionen, die Kunden zum Umstieg verlocken.

Aber E-Mobilität ist mit dem Blick auf das Auto zu kurz gedacht. Eine Vielzahl von emissionsärmeren Fortbewegungsmitteln kämpft um Passagiere. Als Hobbypilot interessiert Hartung vor allem, wie die Luftfahrt elektrifiziert werden kann. Doch während das Batteriethema für Fahrzeuge in wesentlichen Punkten gelöst scheint, ist die Kombination aus hoher Leistung und Energiedichte, geringem Gewicht und absoluter Zuverlässigkeit eine große Herausforderungen für die Luftfahrt.

Technologie spielt in unserem Gespräch eine wichtige, aber nicht die einzige Rolle. Die Transformation der Antriebstechnik gelingt nur, wenn auch die Transformation der Unternehmen, Kompetenzen und Geschäftsmodelle im Gleichtakt mitzieht – und manchmal ist schnell auch zu schnell.

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Folge 66: Mobilitätspionier Frank Rinderknecht – wie Innovation ensteht

Frank Rinderknecht definiert Mobilität neu. Bereits seit den 1970er Jahren ist seine Ideenfabrik Rinspeed ein Pionier in der Mobilitätsbranche – zunächst als Tuner, dann mit Innovationen im Fahrzeug, und morgen mit ganz anderen Mobilitätskonzepten. Sein aktuelles Showcar „Snap“ zeigt, wie sich Lieferketten mit modularen E-Fahrzeugen effizienter betreiben lassen.

Frank ist seit 42 Jahren „Design Thinker“ – wir wollen daher von ihm wissen: Wie entstehen solche radikalen Innovationen? Was befähigt ein Team, außerhalb der Box zu denken? Welche Rolle spielen Werte und Visionen dabei? Herausgekommen ist ein spannender Austausch über Innovationskultur und die Zukunft der Mobilität.