Seit 2016 begleiten wir in unserem Podcast #digdeep die digitale Transformation – in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Hier findet ihr eine Übersicht über alle Folgen, Interview-Gäste und Inhalte.

FolgeDatumUnser GastBeschreibung
1Wo wir tief graben18.07.2016In der ersten Folge von #digdeep erzählen wir, warum wir diesen Podcast starten – und was euch so erwartet.Wir greifen die aktuelle Themen zu Digitalisierung und Data auf, berichten von Events und teilen Themen, die wir für relevant oder interessant für euch halten.
2Pokemon Go und wohin die Daten gehen30.07.2016Ralf KlüberIn der zweiten Folge von #digdeep geht es um die Nutzung von Smartphone Daten. Ralf Klüber berichtet von der Android Sandbox und Metadaten die man sammeln kann. Frauke und Christof erzählen vom DataFest Germany, was man aus Smartphone Daten sonst noch alles lernen kann, und diskutieren die geltenden Datenschutzregeln.
3Wolken-Dienste für jedermann21.08.2016In der dritten Folge von #DigDeep berichtet Christof von seinen Erfahrungen mit dem Amazon Web Service und anderen Cloud Service Angeboten. Überraschend ist, wie einfach das geht – und wie relevant Cloud Services bereits für die Industrie sind.Frauke war auf der größten Konferenz für Statistiker: dem Joint Statistical Meeting in Chicago. Hört doch mal rein…
4Tatort digital – dein Online-Profiler ist schon da05.09.2016Der Stuttgarter „Tatort“ zeigt eine Welt, in der die künstliche Intelligenz den Menschen Schritt für Schritt entgleitet. Noch ferne Zukunftsmusik? Algorithmen wie Googles „Crystal“ zeigen, dass heute schon die Maschinen erschreckend gut unsere Persönlichkeitsmerkmale verstehen können – und damit auch uns manipulieren können.
5Mein Chef ist ein Bot08.09.2016Werden Bots die neuen Manager werden? Die ersten Firmen probieren aus, ob intelligente Algorithmen nicht Routine-Aufgaben von Managern übernehmen können. Wir werfen einen Blick auf den aktuellen Stand. Und fühlen uns aber noch ein wenig unwohl beim Gedanken, dass mein Chef vielleicht einmal ein Bot sein könnte.
6Ich mag es lieber analog17.09.2016Digitalisierung ist doch nur ein Hype und wird völlig überbewertet? Und eigentlich ist das doch gar nichts Neues? Wir sprechen über zwei der zehn Regeln, um seine Firma von der Digitalisierung gründlich fernzuhalten.
7Haben Algoritmen Moral?25.09.2016Wenn Algorithmen die Kontrolle übernehmen – was passiert bei ethisch schwierigen Entscheidungen? Beim autonomen Fahren stellt sich diese Frage schon heute, die ersten Flotten sind auf den Straßen unterwegs.Schützt das Fahrzeug seinen Passagier – oder das Kleinkind auf der Straße? Im Buch „Heartifical Intelligence“ werden diese und ähnliche Fragen diskutiert. Wir berichten, wie in den USA und Deutschland die gesellschaftlichen Debatten angestoßen werden.
8Schöne digitale Arbeitswelt02.10.2016Prof. Joachim Möller Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt? Der „Spiegel“ malt düstere Szenarien. Prof. Joachim Möller IAB schaut differenziert auf Wirtschaft 4.0 und fragt sich, wie wir die Gestaltungsspielräume der Digitalisierung nutzen können. Kritisch ist: Mehr als 30 Prozent der Unternehmen haben sich noch nicht mit der Digitalisierung beschäftigt, bei den kleinen Unternehmen sind es sogar 50 Prozent.Digital heißt auch „Entstofflichung“. Das hat Auswirkungen – Fluch oder Segen?
9Digitale Krieger20.10.2016Digitale Truppen als neue Waffengattung, virtuelle Angriffe und die Verwundbarkeit unserer Infrastruktur: Wir sind bereits mittendrin in der Digitalisierung in der Kriegsführung. Auch das IoT wird bereits dazu genutzt.
10Math Desctruction23.10.2016Gefährdet Big Data die Demokratie und fördert Ungleichheit? Was tun, wenn Algorithmen diskriminieren oder uns in Sippenhaft nehmen? Ob bei der Kreditvergabe oder als Häftling, Data Analytics spielt inzwischen immer öfter die entscheidende Rolle. „Math Babe“ Kathy O’Neil fordert, bei Algorithmen genauer hinzuschauen. Wir diskutieren, wie wir Vertrauen in Algorithmen einbauen können.
11Incubator’s Dilemma06.11.2016Wie passen Startups und Corporates zusammen? Und wie kombiniert man die Geschwindigkeit und Innovationskraft des Silicon Valleys mit den Stärken der Großkonzerne? Wir beginnen mit der Spurensuche.
12Erst Brexit, jetzt Trump – was ist los mit der Wahlforschung?13.11.2016Erst Brexit, jetzt Trump: Die Wahlforschung tut sich schwer, wenn Wahlen vom bisherigen Muster abweichen. Hochrechnungen müssen viele Annahmen treffen, um von der kleinen Stichprobe auf ein gesamtes Land Vorhersagen zu treffen. Was ist dieses Mal passiert? Wir forschen nach.
13Mehr Kindergärten für Maschinen26.11.2016Machine Learning braucht viel Training – genau wie unser neuronales Netz zwischen den Ohren. Meistens haben wir aber mehr Datenpfützen als Datensee in den Unternehmen. Der Flaschenhals sind also nicht mehr die Algorithmen, sondern die Datenaufbereitung und das Training. Wir brauchen mehr Kindergärten und Schulen für unsere Algorithmen! Und wir brauchen mehr Kundenversteher und IT-Versteher.
14Psychographic Targeting oder Wie ich lernte die Bombe zu lieben05.12.2016Nach dem unerwarteten Wahlsieg von Donald Trump macht eine Erklärung die Runde: Psychographic Targeting hat jeden einzelnen Wähler zur Zielscheibe maßgeschneiderter Botschaften gemacht. Dahinter steckt die Firma Cambridge Analytica. Sie nutzt Informationen aus den sozialen Netzwerken, um erstaunlich genaue Persönlichkeitsprofile zu erstellen. Eine neue Wunderwaffe für Wahlkampagnen, Werbung – und mehr?
15Farming 4.016.12.2016Fritz FegerWelche Rolle spielt die Digitalisierung in der Landwirtschaft? Wir interviewen Fritz Feger, bekennender Sofa-Landwirt und Gründer von reg.io, einer Plattform für regionale Erzeuger. Und wir lernen: Die Landwirtschaft ist technologisch weit vorne – autonomes Fahren, Automatisierung, Data und Drohnen sind schon Alltag.
16Quantify your brain24.12.2016Manuel EugsterDie Gedanken sind frei? Vielleicht nicht mehr lange. Über Körperfunktionen und Gehirnwellen können wir immer besser ins Gehirn schauen. Unser Interview-Gast Manuel Eugster hat dies mit EEG-Wellen gemacht und kann daran erkennen, was uns gefällt oder nicht. Ein Traum für die Werbeindustrie – und die Hardware könnte schon bald verfügbar sein.
17Big Data – Do it yourself!31.12.2016Zwischen den Jahren noch nicht viel vor? Selber mal eine Bilderkennung programmieren oder den DAX vorhersagen? Dann mal ran an Big Data – do it yourself ist gar nicht so schwer! Wir stellen die wichtigsten Tools vor, die ihr dafür braucht und verraten, wo ihr gute Anleitungen für Data Analytics @home findet. Aber erst einmal wünschen wir euch einen guten Start ins neue Jahr 2017!
18Neues vom Chaos Computer Club15.01.2017Florian KarstenZwischen den Jahren wird Hamburg zum Mekka für die Hacker-Szene: Der Chaos Computer Club richtet seinen Jahreskongress aus. Inzwischen kommen 12.000 Menschen zum Event, aus der Techie-Szene ist lange ein Happening rund um das Thema Digitalisierung geworden.Wir interviewen Florian Karsten, der den 33C3 besucht hat und forschen nach, was ihn dieses Jahr in Hamburg am meisten bewegt hat.
19Pimp your Reality01.02.2017 AR und VR stehen vor dem Durchbruch von der Spielerei zum Next Big Thing. Wir berichten vom aktuellen Stand der Technik für angereicherte und virtuelle Realität. Mit der zunehmenden Leistungsfähigkeit werden auch die Use Cases in der Industrie interessanter. Aber auch im privaten Umfeld – werden wir alle hinter der Datenbrille verschwinden?
20Doktor Data09.02.2017Welche Rolle spielen Big Data und Machine Learning in der heutigen Medizin? Daten-Methoden könnten im „Heiligen Gral“ der Diagnostik helfen, zu präziseren Aussagen zu kommen. Die Auswertung der Behandlungsdaten könnte viel über die Wirksamkeit von Medikamenten oder Prozeduren verraten.Aber meist sind die Verfügbarkeit und Qualität der Daten der Bremsklotz. Und wir geraten ins „Privacy Paradox“ – geben wir unsere individuellen Daten preis, um zusammen von besseren Methoden zu profitieren?
21Der Mensch als Sensor für das Wohl der Welt09.03.2017Frauke berichtet von der UN-Konferenz „Think Big“ in Chile.Big Data erreicht Entwicklungshilfe und Katastrophenschutz und ermöglicht nun, die Entwicklung von Regionen direkt zu verfolgen. Armut korreliert mit der Mobilfunknutzung, Satelliten schauen auf die Hausdächer, Kreditkarten-Transaktionen zeigen Erdbebenschäden auf, Tweets tracken Flüchtlingsrouten in Echtzeit.Die Internet-Penetration der Schwellenländer steigt rasant an – der Mensch selbst wird zum aktiven Sensor. Das verändert massiv das Management z.B. im Katastrophenfall und erhöht die Verantwortlichkeit.Und wir reden über Adobe Market Cloud – Data Analytics statt Warenkorb, um z.B. Inflationsraten viel genauer zu verfolgen. Oder auch Preisabsprachen aufzudecken.
22Kausalität ist gut, Korrelation ist besser12.03.2017Jahrelang haben wir im Studium Kausalitäten gepaukt. Und viele „Studien“ wollen uns anhand von Korrelationen abstruse Zusammenhänge glauben machen.Doch manchmal steht die Kausalität der Erkenntnis im Weg. Wer glaubt, die Zusammenhänge schon zu kennen, der findet im Heuhaufen auch nur Heu. Statistik und Machine Learning bringen oft Erstaunliches ans Tageslicht.Und vieles, was wir im Alltag für gegeben annehmen, ist dann doch nur – bloße Korrelation.
23Das SXSW Festival in Austin wird zur digitalen Leitmesse21.03.2017PhilippPhilipp von umlaut war auf dem South by South West Festival in Austin und berichtet uns von seinen Eindrücken. Früher ein reines Festival, heute der Hot Spot der digitalen Szene.Schwerpunkte der Konferenz: Ganz viel autonomes Fahren und künstliche Intelligenz. Diesmal eine rein amerikanische Folge.
24WeChat in China – sieht so unser digitales Leben 4.0 aus?30.03.2017Janina und PercyWer nach China kommt, reibt sich verblüfft die Augen – innerhalb kürzester Zeit ist das ganze Leben digitalisiert worden. Der digitalen Welt von WeChat und Alibaba entkommt keiner mehr: Selbst der Strassenmusikant kassiert hier per QR-Code.Janina und Percy leben in Beijing und berichten uns, wie auch sie das Smartphone für so ziemlich alles nutzen, was sie im Leben benötigen und organisieren. Die Akzeptanz der digitalen Dienste ist in China riesig, Deutschland dagegen weit abgeschlagen. Doch auch die Frage regt sich, wie weit wir unser gesamtes Leben in die Hände digitaler Konzerne legen wollen.
25Data Fest Mannheim – zwei Tage im Datenrausch09.04.2017Wir berichten live vom dritten deutschen DataFest – einem Format, das wir von der UCLA in Kalifornien nach Deutschland gebracht haben. Einmal im Jahr stehen studentische Teams im Wettbewerb. Zwei Tage haben sie Zeit, um das meiste aus einem großen Satz realer Daten herauszuholen.Prämiert werden nicht nur die besten Erkenntnisse, auch die beste Visualisierung oder die Verknüpfung mit anderen Datentöpfen ist gefragt. Erstaunlich sind neben den tollen Ergebnissen auch die Fakultäten: Soziologen und Politologen liegen Kopf an Kopf mit den etablierten Data-Fachgebieten.
26WannaCry – alles steht still, wenn dein Hacker es will14.05.2017Der Hacker-Angriff mit dem Ransom-Virus „WannaCry“ zeigt, wie leicht erpressbar wir geworden sind. Krankenhäuser, die Bahn, Logistikfirmen – alles steht still, wenn Hacker die angelehnte Tür zu unseren Netzwerken finden. Dieses Mal besonders pikant, weil die Windows-Sicherheitslücke der NSA lange bekannt war – und von einer anderen Hacker-Gruppe erst kürzlich „geleaked“ wurde. Sind wir einfach noch zu leichtgläubig, wenn es um IT Security geht? Oder müssen wir uns daran gewöhnen, dass der digitale Erpresser hinter jeder Smart-Home-Tür stehen wird?
27Wie funktionieren Blockchain und Bitcoin?21.05.2017Prof. Alois KnollSie ist in aller Munde: Die Blockchain soll das nächste große disruptive Ding werden. Banken, Notare, Regierungen – das soll mit dezentralen Netzwerken obsolet werden. Auch der Hackerangriff WannaCry nutzte die digitale Währung Bitcoin.Wir interviewen Prof. Alois Knoll von der TU München, wie die Blockchain funktioniert und welche Anwendungsfälle denkbar sind. Vom Prosumer bis zu Smart Contracts scheint vieles möglich. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg…
28Föderales Lernen, digitale Luftfahrt und was Facebook noch nicht weiß02.07.2017Wir berichten aus Berkley, Washington und Berlin.Google arbeitet am verteilten, „föderalen“ Machine Learning ohne zentrale Trainingsdaten und macht sich weitere Gedanken zum Thema Privacy. Facebook will seine gesammelten Daten auch im B2B-Umfeld zu Geld machen, weiß aber manchmal weniger, als man denkt. In Berlin wurde im Rahmen der Bitkom-Kongresses Digital Aviation zum zweiten Mal der Innovationspreis der deutschen Luftfahrt vergeben. Dass oft die Herausforderung im Machine Learning der Strompreis ist, haben wir auf der Machine-Learning-Konferenz der TU Berlin gelernt.Und: Wie zählt man Zebras? Wie beim Zensus bedrohter Tierarten auch Crowdsourcing genutzt werden kann.
29Elon Musk vs Zuckerberg – bedroht KI die Menschheit?06.08.2017Der eine sieht in der künstlichen Intelligenz den drohenden Untergang des Menschengeschlechts, der andere sieht enorme Möglichkeiten für die Nutzer – und natürlich für seine Firma Facebook. In der Presse wird aus einem harmlosen Testlauf zweier Bots bei Facebook so der erste GAU der KI-Geschichte, und wir stehen vor der Frage: Ist das noch Sommerloch, oder stehen wir am Anfang eines echten gesellschaftlichen Diskurses?Und wir berichten darüber, wie man amerikanische Präsidenten fälschen kann…
30Digitale Sicherheit – der Tanz auf dem Vulkan09.09.2017Marc-Peter AlthoffWir interviewen den Security-Experten Marc-Peter Althoff von umlaut. Er berichtet von Hacker-Konferenzen in Tel Aviv und Las Vegas und stellt fest: Wirklich „sicher“ ist nichts. Wer hat im digitalen Cyberkrieg die Nase vorn und welche Gefahr geht von Script Kiddies aus?
31Chatbots – kein Anschluss unter dieser Nummer23.09.2017Intelligente Bots sollen die neue Schnittstelle zum Menschen werden – Alexa & Co statt Surfen im Internet. Künstliche Intelligenz soll sie zum persönlichen Assistenten machen, der mit uns spricht und weiß, was wir brauchen.Unser Selbstversuch testet, wie weit die intelligenten Chatbots im Jahre 2017 sind. Das Fazit: Versagen auf ganzer Linie. Da ist noch viel zu tun…
32Wie wir uns selbst zur Zielscheibe machen10.11.2017Ralf KlüberMicro-Targeting heißt das Zauberwort: Jeder bekommt genau das, was er verdient. Werbung, Infos, Produkte – alles soll mit Batch-Größe 1 genau auf meine Bedürfnisse zugeschnitten sein. Damit das Machine Learning kann, müssen wir die Maschine füttern – mit unseren Daten. Und das tun wir sehr bereitwillig. Jedes Spielchen auf Facebook, jede Umfrage via Twitter verrät mehr über mich.Wir diskutieren mit unserem Studiogast und Daten-Experten Ralf Klüber der P3 Insight über die Folgen. Die Werbung passt also immer besser. Aber wir werden vorhersehbarer, bis hin zum Verhalten am Wahltag. Schön ist auch: Man muss heute keinen Fernsehsender mehr mit der Armee kapern, um die öffentliche Meinung zu beherrschen.Es wird schwieriger, Manipulationen überhaupt zu sehen und zu messen. Nur wenige nutzen die Möglichkeiten, Google & Co in die Schranken zu weisen, die sie sogar von sich anbieten. Die Großen werden zur gesellschaftlichen Kraft, wie auch die Anhörungen vor dem amerikanischen Kongress gezeigt haben.
33Noch viel Luft im Connected Vehicle05.12.2017Bald werden alle ausgelieferten Fahrzeuge „alway online“ sein – das Auto wird ständiger Knoten des Internet. Damit könnte die Mobilität für den Kunden nahtloser und angenehmer werden – wenn den Automobilherstellern die Integration von Fahrzeug, Smartphone und Infrastruktur gelingt.Die Connected Car Experience Days in Berlin ermöglichten eine Bestandsaufnahme bei 10 Automobilherstellern. Unser Fazit: Noch viel Luft nach oben.
34Mairry Christmas!24.12.2017In unserer Weihnachtsfolge dreht sich wieder mal alles um die künstliche Intelligenz. Aus gutem Grund: Es geht in großen Schritten weiter. Wir berichten von den Fortschritten im Deep Learning und kreativen Netzen, die sich die Welt ausmalen können. Aber bis zu einer „starken KI“ ist es weiterhin ein langer Weg…Wir wünschen euch ein wunderbares Weihnachtsfest, viel Spaß beim Hören und einen guten Start in ein spannendes Jahr 2018!
35Immer online & vernetzt – was stellt die digitale Kommunikation mit uns an?21.01.2018Prof. Peter VordererWas bedeutet es für unsere Gesellschaft, wenn wir ständig online und vernetzt sind? Prof. Peter Vorderer ist Soziologe an der Uni Mannheim und erforscht die Auswirkungen der ständigen Erreichbarkeit. Können wir noch ohne soziale Netze und Selfie-Wahnsinn überleben – oder wird „digital detox“ zum neuen Luxus?Studien tasten sich heran an die Auswirkungen, die eine ständige Kommunikation auf jeden Einzelnen und unsere Gesellschaft hat. Wir geraten unter Kommunikationsdruck – und wollen doch gleichzeitig offline und ausgeschlossen sein. Vieles sieht nach Sucht aus, und das Selfie macht auch das Zuhause zum öffentlichen Raum.Dennoch ist Prof. Vorderer zuversichtlich: Ja, wir müssen uns aktiv darum kümmern, wie wir damit umgehen werden. Aber die Kassandra-Rufe nach der „digitalen Demenz“ hält er für weit übertrieben und auch wissenschaftlich nicht belegbar.
36Landschaftsarchitektur und Digitalisierung28.01.2018Sonja DümpelmannWir interviewen die Harvard-Professorin Sonja Dümpelmann zum Thema Landschaftsarchitektur – einem sehr analogen Thema, dachten wir zunächst. Aber auch hier schafft die digitale Technik neue Möglichkeiten beim Planen, Simulieren und Visualisieren. Landschaftsarchitekten nutzen inzwischen Tools aus der Film- und Computerspiel-Industrie.Die Digitalisierung hat aber auch Nachteile – sie verführt zum Einheitsbrei mit schicker Verpackung und wenig Inhalt. Eine große Herausforderung auch für die universitäre Ausbildung: Was die Studenten liefern, ist optisch top, lässt inhaltlich aber kaum noch auseinanderhalten. Wie bringen wir wieder Anspruch und Qualität in eine Welt, in der sich alles downloaden lässt?Zum Abschluss interessiert uns die Frage, ob wir alle als „Kunden“ der Landschaftsarchitekten mit angewachsenem Smartphone überhaupt noch mitbekommen, dass fast alles unter freiem Himmel bewusst gestaltete Räume sind. Und welche neuen Anforderungen ein digitaler Lebensstil auf die Architektur hat.
37Live vom Stuttgarter Blockchain Hackathon04.02.2018Die Blockchain etabliert ein „Internet of Trust“: dezentral, sicher, vertrauensvoll können wir Transaktionen ganz leicht abwickeln. Wenn es nur so leicht wäre.Der Stuttgarter Blockchain Hackathon fordert mehr als 100 Entwickler heraus: Wer findet die beste Anwendung von Blockchain, Ethereum & Co? Ein Mentoren-Team von P3 war dabei, um die Teams in den 48 heißen Stunden von der Idee bis zur Pitch-Präsentation zu unterstützen.Viele Teams stürzten sich mit Begeisterung auf die neuen Technologien, doch was wirklich zählt sind: echter Mehrwert und funktionierende Geschäftsmodelle. Ist die Blockchain noch Hype oder schon reif für die Anwendung?
38Der Hype um den Hype-Cycle11.02.2018Der Hype-Cycle soll den typischen Lebenslauf von Innovationen zeigen: langsames Anschleichen, mediale Überbewertung, Absturz ins Tal der Tränen und dann ein langer Weg bis zur Produktivität.Funktioniert diese Glaskugel? Die Daten zeigen – nicht so richtig. Innovationen springen vor und zurück, andere tauchen unter dem Radar durch. In Wirklichkeit spiegelt der Hype-Cycle wohl vor allem eines wieder: Unser Bedürfnis nach Orientierung in einer sich extrem schnell drehenden Welt.Wir werfen einen Blick auf die „heißen“ Themen des Jahres 2018 und diskutieren, warum es Innovationen in großen Firmen oft schwer haben. Und wir fordern Welpenschutz!Der aktuelle Hype-Cycle… https://www.gartner.com/smarterwithgartner/top-trends-in-the-gartner-hype-cycle-for-emerging-technologies-2017/…und ob er wirklich funktioniert https://www.linkedin.com/pulse/8-lessons-from-20-years-hype-cycles-michael-mullany
39Wann überholen die Quantencomputer18.02.2018Für viele Probleme fehlt immer noch die Rechenpower. Können Quantencomputer die Lösung sein? Statt Terabytes und Gigahertz und bieten sie heute gerade mal 50 Qubits – aber das könnte täuschen. Erste Quantenrechner stehen für jedermann bereit. Bis zur „quantum supremacy“ gibt es aber noch viele technische Hürden.Artikel in der Zeit – Wie funktioniert ein Quantencomputer? http://www.zeit.de/zeit-wissen/2018/01/quantencomputer-funktion-technologie-investitionQuantum-Computing im Gartner Hype-CycleD-Wave – die ersten kommerziellen Quantenrechner https://www.dwavesys.comIBM Q – selber mit 20 Qubits rechnen https://quantumexperience.ng.bluemix.net/qx/editorSocial Science Foo Camp – Un-Conference mit Facebook https://ocean.sagepub.com/blog/socscifoo2018
40Versteht der Mittelstand den Startup-Code?24.02.2018Johannes EllenbergJohannes Ellenberg ist ein Urgestein der Stuttgarter Startup-Szene und hat seine Erfahrungen im Buch „Der Startup-Code“ zusammengefasst. Wir diskutieren mit ihm, wie das Herzstück der deutschen Industrie – der Mittelstand – die digitale Transformation schaffen kann.Klar ist: Was bislang erfolgreich gemacht hat, kann für morgen der Stolperstein werden. Digitale Transformation ist dabei keine Technologiefrage, sondern erfordert vielmehr Change in Organisation und Kultur. Viele Beispiele zeigen, dass auch sicher geglaubte Geschäftsmodelle auf einmal unter Druck geraten. Wird die Politik den Weg frei machen?
41Interview with David Orban – how to get exponential11.03.2018David OrbanWe speak with David Orban, an investor, entrepreneur, author, blogger, keynote speaker, and thought leader of the global technology landscape. He was part in the foundation of the famous Singularity University in California and the first one to get Ether in 2014 (hopefully he still is invested).David strongly believes that we live in exponential times, leaving behind most of our believes and ground rules. He encourages everyone to search for the right question and  to reinvent our lifes again and again.But David’s inspiring vision on the upside of a disruptive and exponential world also includes worries about the impacts on a personal level and our responsibility to find answers for our society. Exciting but challenging times ahead.David Orbans Website:www.davidorban.comNetwork Society Ventures:netsoc.vcSingularity University:su.orgDavid’s Talk at the Ethereal Summit 2017: www.youtube.com/watch?v=a_ABcMvfYiM
42Women in Data Science17.03.2018Alicia Hickey, Evgenia SamoilovaThe Women in Data Science Conference (WiDS 2018) aims to inspire and educate data scientists worldwide, regardless of gender, and support women in the field. Started originally at Stanford, today more than 100 locations share simultaneously one day on the latest data science research and applications. All genders participate, but only women on stage!Frauke hosted the German branch of WiDS at Mannheim and interviews in this session two of the participants on their work and experiences in data science. Alicia Hickey from Berlin is an expert on fintech and security issues, Evgenia Samoilova is working in the International Program in Survey and Data Science (IPSDS) on factors influencing engagement in digital environments.Read more about WiDS here: http://www.widsconference.orghttp://www.widsconference.org/frauke-kreuter.html
43Neues von der SXSW – is love the answer?Wiedergabe 24.03.2018Lukas BessisDie South by Southwest in Austin/Texas hat sich als neuer Leitkonferenz für die digitale Elite etabliert. 1986 startete die SXSW als Festival für Musik und Film, heute geht es im Bereich „Interaktive“ um den Einfluss der technologischen Entwicklung auf die Gesellschaft, und alle großen Namen waren da: von Elon Musk über Ray Kurzweil bis Dieter Zetsche.Wir interviewen Lukas Bessis, der als „digitaler Evangelist“ einer von 70.000 Besuchern war und fragen: Was waren die Trends und Meinungen? Was gibt es Neues zur Künstlichen Intelligenz? Und was hat John Lennon mit der für 2045 prognostizierten Singularität zu tun, an denen die Maschinen uns überlegen werden?
44Quantify yourself 2.0 – wer bekommt meine DNA?30.03.2018Habe ich Super-Hero-Gene? Wird mein Kind intelligent? Werde ich an Alzheimer erkranken? Kein Problem – Startups bieten für kleines Geld DNA-Analysen an. Nach den Fitness-Armbändern kommt nun die Vermessung unserer Gene. Die Kartierung eines Menschen kostet bald weniger als 1000$ und verspricht Aussagen über Krankheiten und menschliche Eigenschaften.Die meisten dieser Vorhersagen sind umstritten und wissenschaftlich oft nicht haltbar. Viel wertvoller sind DNA-Datenbanken aber für die Weiterentwicklung von Therapien und Medikamenten. Hier zeigen die Daten: Viele Behandlungen sind heute höchst unwirksam und effizient. Staatliche Initiativen laufen, um Bio-Banken mit hunderttausenden von DNA-Profilen zu befüllen.Schneller als der Staat sind aber wieder einmal die Unternehmen. Doch wem kann man die intimsten seiner Daten anvertrauen? Der Facebook-Skandal um den Datenmissbrauch durch Cambridge Analytica zeigt, wie schwierig es ist, geltendes Regeln dann auch sicher umzusetzen. Unsere Klicks und Likes haben wir für digitale Glasperlen verhökert – droht unseren Genen das gleiche Schicksal?
45Werkzeuge der Zukunft13.04.2018Jürgen R. SchmidDie letzte disruptive Innovation im Maschinenbau war die CNC-Technik – und das ist mehr als 40 Jahre her. Werden in der Fabrikhalle der Zukunft Drohnen fliegen und mit hochflexiblen Werkzeugen drucken, fräsen und zusammenbauen?Was sich nach Science Fiction anhört ist vielleicht gar nicht so weit weg. Jürgen R. Schmid, einer der führenden Industriedesigner Deutschlands, denkt mit uns über den Maschinenbau 4.0 und seine Werkzeuge nach. Hochflexibel, kleinteiliger, selbstorganisiert – mehr Schwarm als Produktionslinie ist seine Vision des „Werkzeugs der Zukunft“, die er gemeinsam mit Produktionsexperten erarbeitet hat.Für den klassischen Maschinenbauer wird da die Luft enger. Jürgen Schmid empfiehlt, die guten Gewinne der Gegenwart in die Methoden der Zukunft zu investieren. Das wird viele neue Kompetenzen erfordern – und Kooperationsnetzwerke, um schneller zu sein.Mehr über die Studie „Werkzeug der Zukunft“ auf der Homepage von DesignTech und animiert auf Youtube
46Qualitätsjournalismus in Zeiten von Fake News26.04.2018Andreas LoosAndreas Loos ist Mathematiker und Journalist: Als Data-Scientist arbeitet er für die Zeit Online. Für seine Recherchen bekam er den deutschen Reporterpreis und wurde für den  Nannen-Preis nominiert. Wir fragen ihn: Was ist guter Journalismus in Zeiten von Facebook, Fake-News und Suchmaschinen-Optimierung? Und gibt es überhaupt so etwas wie Objektivität in der Zeitung?Die Produktion guter Artikel benötigt dabei den engen Dialog zwischen Data-Scientisten und Journalisten. Da Journalismus zu guten Stücken Filtern, Verdichten und Sortieren ist, ist aber auch er anfällig für den schnellen Klick. Was ändert sich für den Qualitätsjournalismus, wenn jeder alles im Netz verbreiten kann und die Orientierung abhanden kommt?Andreas Loos ist sich sicher: Auch in Zukunft werden gute Medien noch vom Menschen gedacht und gemacht. Seinen Kindern rät er: Seid skeptisch, ertragt Ambiguität und Ungewissheit und fragt nach dem „Cui bono“ – wem nützt es?
47Wie funktioniert Innovationskultur?14.05.2018 Mika MänzBarcelona, Tel Aviv, Hongkong, Singapur, Tokyo, Seoul – Mika Mänz hat die innovativen Hot Spots besucht und viele Fragen gestellt. Dürft ihr Neues versuchen und Regeln brechen? Wie offen geht ihr mit Innovationen um? Und warum ist Innovation etwas Gutes? Seine Erfahrungen fasst er in sechs Erfolgsfaktoren für eine offene Innovationskultur zusammen.Mikas Reise hat ihn mit vielen Menschen zusammengebracht, ohne viel zu planen – über LinkedIn fanden sich die Gesprächspartner. Neben Gründern und Investoren auch staatliche Vertreter und kommunale Bildungsinitiativen. Nur selten stieß er auf Abschottung.Wir fragen Mika, was er von dieser Reise mitgebracht hat. Welche Rolle spielt die lokale Kultur für den Umgang mit Innovationen? Gibt es überhaupt ein universelles Verständnis von „Innovation“? Und wir fragen ihn natürlich auch, welchen Blick er nach dieser Reise auf Deutschlands Weg der Digitalisierung wirft.
48Google Duplex, der Sputnik-Schock 4.020.05.2018 –Google Duplex hat die Welt verblüfft – ein digitaler Assistent, der beim Friseur anruft und kompetenter als sein menschliches Gegenüber wirkt. Es folgt ein großer Aufschrei: Können wir bald Mensch und Maschine nicht mehr auseinander halten?Die Vision ist klar: Maschinen werden weitere menschliche Aufgaben übernehmen, diesmal mit hoher sozialer Interaktion. Und sie sprechen wie echte Menschen, eben: nicht perfekt. Parallel dazu entwickeln sich die Fähigkeiten, Stimmen und Gesichter durch Machine Learning zu synthetisieren. Stehen wir an der Schwelle zu einer Welt, in der Mensch und Maschine Hand in Hand leben werden?
49Man in the Loop12.07.2018 –Japan, Australien, China – für uns geht diesmal gen Osten. Frauke übernachtet in Tokyo in einem Roboterhotel, findet aber auch hier den „Man in the Loop“. Viele Startups werben mit AI Services, am Ende müssen es aber menschliche Click-Worker richten – Pseudo AI statt starker künstlicher Intelligenz.Und so wird digitaler Service oft zum Ärgernis, weiß auch Wolf Lotter in der Brand Eins zu berichten. Pepper steht sich in den Hotel-Lobbys die Füße platt, kann aber sonst nicht viel – und auch Google Duplex hat wohl eher eine Inselbegabung.Und weiterhin gibt ein Land ganz besonders Gas auf dem Weg in die digitale Zukunft: China führt die Quote für autonome Fahrzeuge ein und sichert sich nebenbei die 3D-Modellierung des gesamten Landes. Nihao!
50Less is more – Large Scale Scrum17.08.2018Scrum ist der seit langem etablierte Standard in der SW-Entwicklung, LeSS und SAFe machen es nun in hoffähig für Großprojekte. Immer mehr Firmen probieren quer durch alle Branchen aus, ob sie die Vorzüge von agilen Methoden nicht doch in ihrer Organisation nutzen können. LeSS und SAFe sind dabei die beiden bekanntesten Vorgehensmodelle und Denkschulen, um Scrum auch mit hunderten von Entwicklern zum Laufen zu bringen.Doch Scrum, LeSS und SAFe sind nicht einfach ein moderneres Projektmanagement: Wer sich darauf erfolgreich einlassen will, muss Teamstrukturen, Managementrollen und jede Menge alter Glaubenssätze entsorgen.Der Lohn kann die selbstlernende Organisation sein, frühzeitiges Feedback, extrem schnelle Releasezyklen und Teams, die wieder die volle Verantwortung für ihr Teilprodukt übernehmen. Dafür braucht es einen jahrelangen Atem, um die neuen Denkmuster und regelmäßigen Anpassungen produktiv zu machen. Oder wie es ein Manager am Ende formulierte: „It’s hard, but it’s magnificent!“
51e-Estland – Willkommen im digitalen Staat09.09.2018Wer wissen will, wie eine komplett digitalisierte öffentliche Verwaltung aussieht, der besucht heute Estland. Auch die Kanzlerin war schon da, um sich e-Government von der Wiege bis zur Bahre anzuschauen.Die Esten machen ihre Steuererklärung in 10 Minuten, und die Behörden kennt man eigentlich nur aus dem Internet. Das funktioniert, weil mit der „X-Road“ genannten Austauschplattform alle Daten im Netz bereits vorliegen.Und der Datenschutz? Bei genauem Hinsehen ist er nicht nur schärfer als in Deutschland formuliert, auch die Datenhoheit ist für jeden Bürger umgesetzt. Wer welche Daten von mir hat, und vor allem: Wer wann auf welche zugreift, das ist transparent und wird abgesichert.Die Erfolgsfaktoren für e-Estonia: eine frühzeitig formulierte Vision, Vertrauen in den Staat und viel Pragmatismus. Und so wurde der Neustart vor bald 30 Jahren, bei dem aus der UdSSR-Vergangenheit wenig zurückgeblieben war, zu einem Glücksfall für das kleine Volk der Esten.Genau hinschauen lohnt sich jedoch: Nicht alles ist so perfekt, wie es der e-Estonia-Showroom darstellen möchte.Selber schauen und ausprobieren auf e-estonia.com und vor Ort in Tallin
52Mixed Realities im Kunstbetrieb08.10.2018Dr. Eva-Marina FroitzheimDie Digitalisierung hat die Kunst seit langem erreicht – nicht nur in der Herstellung, auch in der Rezeption. Wir interviewen Dr. Eva-Marina Froitzheim vom Kunstmuseum Stuttgart. Ihre Ausstellung Mixed Realities hat die Besucher mit virtueller Realität konfrontiert.Neben AR- und VR-Anwendungen zum Eintauchen gab es auch computer-generierte Bilder zu sehen – und immer eine enge Zusammenarbeit zwischen Kunst und Technik, bis hin zum Höchstleistungsrechner.Wir wollen wissen, was das bei den Besuchern ausgelöst hat und was die Digitalisierung für Künstler und Museen bedeutet.P.S.Und wir haben einen kleinen Fehler in Folge 52 eingebaut – wir sind gespannt, wer ihn findet…
53Survival in der digitalen Transformation11.10.2018Ömer AtikerÖmer Atiker ist Autor, Speaker und Berater. In seinem „Survival-Handbuch“ zur Digitalen Transformation beschreibt er, worauf es jenseits der Berater-Floskeln ankommt. Wir sind uns einig: Vieles an der Digitalen Transformation ist doch sehr analog und hat mehr mit gesundem Menschenverstand zu tun als mit Technologie-Hype.Und ganz zu Beginn steht die Frage: Mehrwert ist das, was der Kunde dafür hält. Wer sehr genau hinschaut und seine Kunden versteht, kann sich seine Nische selbst gegen Amazon & Co aufbauen. Nie gab es mehr Möglichkeiten für Innovation, und nie gab es mehr Risiko, sein altes Geschäftsmodell zu verlieren.Mehr von Ömer Atiker auf seiner Homepage.
54Schafft Open Government eine offenere Gesellschaft?26.10.2018Oliver RackOliver Rack ist eine der Hauptfiguren der deutschen Open-Data-Szene. In den Kommunen und der Politik kämpft er für einen neue Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Verwaltung. Dazu sollen die Rohdaten unserer Gesellschaft frei zugänglich und nachnutzbar werden.Doch weder in Gesellschaft noch in Verwaltung ist selbstverständlich, dass öffentliche Daten auch erreichbar sind. Zur digitalen Souveränität braucht es Wissen, Zugang und bessere Nutzungsregeln. Die Open-Data-Initiativen möchten daher einen Beitrag zur leisten, unser „gesellschaftliches Betriebssystem“ upzugraden.Mehr über Oliver Rack auf seiner Webseite.
55Big Data meets Survey Science28.10.2018Prof. Daniel OberskiWir fragen Prof. Daniel Oberski von der Uni Utrecht: Ist der Mensch wirklich so vorhersehbar? Die aktuelle BigSurv18 Konferenz in Barcelona zeigt, dass sich selbst Google, Facebook und Co. schwer tun, aus noch mehr Daten noch bessere Prediction-Modelle zu bauen. Vielleicht auch eine gute Nachricht.Wobei die Frage nach der Vorurteilsfreiheit von Algorithmen weiterhin schwierig bleibt: Können wir vielleicht automatisiert den Bias von Algorithmen erkennen? Oder müssen wir anerkennen, dass die Verzerrungen der Maschinen nur unsere eigenen Vorurteile widerspiegeln? Bislang scheint es, dass der Lösungsweg kein technischer sein wird.
56Wie wir exponentielles Denken lernen14.12.2018Das Executive Programm der Singularity University #SUEP im Silicon Valley bringt eine Woche lang Führungskräfte mit den Vordenkern der exponentiellen Technologien zusammen. Ob Gentechnik, Energiewende oder AI: Wir unterschätzen systematisch, wie schnell sich exponentiell entwickelnde Technologien zum Gamechanger entwickeln, sobald sie die anfängliche Phase der Kinderkrankheiten überwunden haben.Das stellt Unternehmen, Gesellschaft und jeden Einzelnen vor große Herausforderungen. Wie wollen wir verantwortlich mit den neuen mächtigen Werkzeugen umgehen? Das Beispiel der mit #CRISPR genmanipulierten Zwillinge in China zeigt, dass wir unser Verständnis von Ethik und Moral dringend anschauen müssen.Exponentielle Technologien könnten aber auch der Schlüssel sein, die gravierenden Herausforderungen unserer Welt anzugehen. Wennschon die internationale Gemeinschaft keinen Konsens findet, wie aus dem fortschreitenden Klimawandel auszuscheren wäre – vielleicht richtet es der Markt, wenn klimafreundlichere Technologien einfach billiger als Kohle werden.Der Querschnitt der 93 Teilnehmer aus 25 Nationen zeigt, wie unterschiedlich unsere Konzepte von Zukunft und Fortschritt sind. Die Diversität könnte aber auch der Schlüssel zur Lösung unserer Herausforderungen werden. Packen wir es an, wir haben keine Zeit zu verlieren.
57Best of CES in Las Vegas13.01.2019Die #CeBIT ist tot, neuer Platzhirsch ist die Consumer Electronics Show #CES in Las Vegas – die Leitmesse selbst für die Automobil-Industrie. Das Großgewicht mit mehr als 180.000 Fach-Teilnehmern zeigt alles, was die digitale Welt zu bieten hat. Wir waren dabei und erzählen von den heißen Trends.Und das sind eine ganze Menge. Die Use Cases von #Drohnen werden immer vielfältiger, von der Selfie-Drohne bis zur Passagier-Monster von #Bell. #AI ist die neue #Digitalisierung, und einfache AI-Funktionen wandern in praktisch alle Geräte. Auch wenn es nicht immer so richtig funktioniert. Auch der Koffer, der mir am Flughafen hinterher rollen soll, tut sich noch schwer.#Displays werden immer größer, dünner und besser aufgelöst. Auch wenn es für 8K noch keinen Content gibt. Und LG zeigt den Fernseher, der sich aufrollen kann.Die #AR und #VR Applikationen leiden immer noch unter der unzureichenden Technik – zu schwache Auflösung, zu kleines Blickfeld, zu schwere Brillen, und die Vernetzung mit sinnvollen Datenströmen fehlt meistens. Und so dominieren Computerspiele die meisten Demos.Einen interessanten Use Case zeigt #Audi mit #Holoride – eine VR-Brille wird mit den echten Bewegungsdaten des Fahrzeugs gefüttert, und das Computerspiel passt sich an die physische Trajektorie an. Hier spielen #DigitalTwin und reale Welt Hand in Hand, und Audi öffnet die Plattform für die Entwickler-Community.
58Wie können wir Mobility Services vor Hackern schützen?20.02.2019Marc Peter Althoff„Es gibt keine Safety ohne Security“, sagt der Sicherheitsexperte Marc Peter Althoff. Er arbeitet für die Auto- und Telekommunikationsindustrie und berät Behörden zu Security-Fragen. Wir diskutieren mit ihm, warum Cyber-Security ein ganz wesentliche Herausforderung für die Fahrzeug-Hersteller geworden ist.Denn die neuen Mobility Services verkaufen kein Fahrzeug mehr. Wer Mobilität anbietet, muss ein ganzes Ökosystem mitliefern – und miteinander vernetzen. Autonome Taxis wollen bestellt und bezahlt werden, sie kommunizieren mit dem automatischen Parkhaus und den Ampeln und warnen sich gegenseitig vor Gefahren.Ein Paradies für Hacker. Denn jede V2X-Schnittstelle nach draußen bietet Einfallstore, und eine komplett vernetzte Fahrzeugarchitektur bietet dem Eindringling bequeme Fortbewegungsmittel.Was aber, wenn ein Hacker eine ganze autonome Fahrzeugflotte kapert? Neben Gefahr für Leib und Leben steht auch das gesamte öffentliche Leben im Risiko. Denn die bisherigen Security-Konzepte sind nicht darauf ausgelegt, Einbrüche sicher zu erkennen und das Gesamtfahrzeug zu schützen.Das erhöht den Druck auf die Hersteller, mehr das Gesamtsystem im Blick zu haben und schnellere Update-Prozesse „over the air“ zu implementieren, um im kontinuierlichen Wettlauf gegen Hacker nicht zu verlieren. Vieles widerspricht dabei den heutigen Fahrzeugentstehungsprozessen. Security geht daher nur, wenn auch Prozess, Organisation und Mindset ein grundlegendes Update bekommen.
59Die Highlights vom Mobile World Congress in Barcelona #MWC1914.03.2019Auf dem Mobile World Congress #MWC19 in Barcelona trifft Mobilfunk auf die digitale Welt. Die einstige Mobilfunkmesse wird zum Stelldichein für alle Branchen, die online gehen. Vor allem für die Automobilindustrie ist der MWC bereits zu einer Leitmesse geworden, und alle sind da.
60Der Tesla-Moment der Organisationsentwicklung29.03.2019Hermann ArnoldHermann Arnold ist Ko-Gründer von Haufe Umantis. 2013 gab er seinen Geschäftsführer-Posten ab – und schrieb ein Buch über Organisationskonzepte, in denen die Mitarbeiter wieder in die Verantwortung gehen.Hermann Arnold sagt: „Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir immer mehr teilen: Neuigkeiten, Mitfahrgelegenheiten, Apartments. Einzig Führung scheint unteilbar. Doch diese Vorstellung ist schon lange eine Illusion: Wir teilen Führung, ohne dass wir es bemerken. Was fehlt, sind klare Spielregeln, die passende Infrastruktur und die erforderlichen Kompetenzen.Führung muss neu gedacht werden. Kein Mensch kann die Herausforderungen des wirtschaftlichen Umbruchs alleine meistern – auch kein Chef. Jeder muss führen und jeder muss folgen – und jeder muss wissen, wann was angebracht ist.“Wir meinen: Der Umbruch in den Firmen hat schon lange begonnen und ist auch nicht mehr aufzuhalten – die Schnellen fressen die Langsamen.
61Unser Buch zum Podcast ist fertig!01.12.2019Digdeep lebt weiter – und wir haben ein Buch daraus gemacht.Unsere lange Pause hatte einen einfachen Grund: Wir haben ein Buch geschrieben. Im Januar 2020 erscheint es im Haufe-Verlag und fasst zusammen, was wir zur digitalen Herausforderung zu erzählen haben. Es geht um die Tipping Points, die ganze Industriezweige verändern werden – mehr bald in gedruckter und digitaler Form. Und es war auch sonst wahnsinnig viel los. Frauke war nach ihrem Aufenthalt bei Facebook in Berkeley, Christofs Firma hat sich kurzerhand umgebaut und umbenannt und aus P3 wurde die umlaut AG.“Die digitale Herausforderung“ erscheint im Januar im Haufe-Verlag.
62Digital durch die Corona-Krise27.03.2020Hartmut KremlingUnser heutiger Interview-Gast kennt sich bestens mit Digitalisierung und Konnektivität aus: Hartmut Kremling war viele Jahre der CTO von Vodafone. Mit ihm diskutieren wir, wie die Virus-Krise die Welt verändert und wie sie die Digitalisierung weiter vorantreiben könnte.
63App vs. Virus05.04.2020Prof. Johannes AbelerProf. Johannes Abeler lehrt Wirtschaftsökonomie in Oxford und arbeitet unter Hochdruck an der Frage, wie Tracking-Apps zur Besiegung des Corona-Virus beitragen können. Viele Staaten werten massiv die Bewegungsdaten ihrer Bürger aus und können damit die Ausbreitung des Pandemie reduzieren. Doch der Preis dafür ist die Preisgabe der persönlichen Aufenthaltsorte und sozialen Kontakte.Der europäische Ansatz des PEPP-PT-Frameworks versucht die Quadratur des Kreises: Sichere Identifizierung von Infektionswegen bei gleichzeitig hoher Anonymität. Um damit wirksam gegen den Virus zu sein, ist jedoch eine Installationsrate einer solchen App bei 60-75% der Bevölkerung notwendig. Wird uns dies auf freiwilliger Basis gelingen und damit die Auflösung der Kontaktsperren ermöglichen?
64Wie Facebook zur Corona-Früherkennung beitragen will10.04.2020Wie gebannt folgen wir täglich dem Verlauf der Corona-Zahlen – aber wir wissen: Die Datenlage ist in Wirklichkeit mehr als dürftig. Wie viele Menschen sich tatsächlich infiziert haben weiß niemand, und selbst die „Corona-Todesfälle“ werden höchst unterschiedlich definiert.Mehr, bessere und frühzeitigere Daten könnten helfen, die Kollektivmaßnahmen gegenüber gezielteren Eingriffen in das Leben von Milliarden von Menschen abzulösen. Wer digitale Reichweite erzielen will, kommt an den Platzhirschen aber nicht vorbei. Und so hat auch Facebook begonnen, seine Nutzer für Umfragen zu Corona-Symptomen zu motivieren – und nebenbei noch wertvolle Metadaten zur Stichprobe mitzuliefern.Wie das funktionieren soll und ob wir mehr Statistiker neben den Epidemiologen in den Talk-Shows brauchen klären wir in unserer Podcast-Folge 64. Bleibt gesund!
65Kim Fischer – wie sich Messen neu erfinden26.04.2020Kim N. FischerBrauchen wir überhaupt noch Messen? Schon vor Corona hat sich die Messe-Landschaft tektonisch verschoben – die CeBIT wurde abgesagt, die IAA nach München verlegt und die klassischen Produktmessen entwickeln sich in Richtung Festivals. Die Zwangspause aufgrund des Corona-Virus zwingt Messen stärker in Digitalisierung, doch können digitale Formate tatsächlich das physische Treffen ersetzen?Wir diskutieren mit unserem Studiogast Kim N. Fischer. Sie hilft Messen wie der IFA Berlin, neue Formate zu entwickeln und Online mit Offline erfolgreich zu verzahnen. Messen werden zu Plattformen, die Themen kontinuierlich bespielen und mit ihren Besuchern weltweit und ganzjährig in Kontakt bleiben. Doch trotz aller digitalen Kommunikation – den phyischen Ort hält Kim auch in Zeiten von „Social Distancing“ weiterin für unverzichtbar.https://www.spiegel.de/netzwelt/ifa-berliner-technikmesse-will-sich-neu-erfinden-a-89eed35d-c0c0-4276-8ef6-2d93e0215c8b
66Mobilitätspionier Frank Rinderknecht – wie Innovation ensteht29.04.2020Frank RinderknechtFrank Rinderknecht definiert Mobilität neu. Bereits seit den 1970er Jahren ist seine Ideenfabrik Rinspeed ein Pionier in der Mobilitätsbranche – zunächst als Tuner, dann mit Innovationen im Fahrzeug, und morgen mit ganz anderen Mobilitätskonzepten. Sein aktuelles Showcar „Snap“ zeigt, wie sich Lieferketten mit modularen E-Fahrzeugen effizienter betreiben lassen.Frank ist seit 42 Jahren „Design Thinker“ – wir wollen daher von ihm wissen: Wie entstehen solche radikalen Innovationen? Was befähigt ein Team, außerhalb der Box zu denken? Welche Rolle spielen Werte und Visionen dabei? Herausgekommen ist ein spannender Austausch über Innovationskultur und die Zukunft der Mobilität.
67Prof. Sabine Döring, Fritz Feger und weiße Schwäne17.05.2020Prof. Sabine Döring, Fritz Feger„Ein Paradox dieser Tage: Während die Wirklichkeit immer komplexer wird, sind wir immer weniger bereit, Komplexität zu akzeptieren“, schreibt der italienische Physiker und Auto Paolo Giordano. Wir diskutieren mit der Tübinger Philosphie-Professorin Sabine Döring und Dr. Fritz Feger über die wichtige Rolle, die Ethik und philosophische Konzepte bei der gesellschaftlichen Bewältigung der Corona-Krise spielen können.Und von wegen „schwarzer Schwan“: Die Pandemie war alles andere als unvorhersehbar. Doch während wir beim Autofahren selbstredend den Sicherheitsgurt anlegen, geraten die Maßnahmen, die uns so erfolgreich geschützt haben, immer mehr unter Druck. Die stumpfe Erregung der „Coronidioten“, Impfgegner und Verschwörungstheoretiker ist dabei wenig hilfreich. Die Krise zwingt uns, viele Spielregeln neu zu verhandeln: Wo ist die Grenze zwischen persönlicher Freiheit und gesellschaftlicher Vernunft? Welche ethischen Grundsätze helfen uns im Spagat zwischen zwischen unbedingter Würde und finanziellem Wert des Lebens? Die Philosophie hilft uns, die komplexe Wirklichkeit unseres Lebens diskutierbar zu machen.
68Dr. Josephine Hofmann und die Arbeitswelt nach Corona25.05.2020Josephine HofmannJosephine Hofmann forscht am Fraunhofer IAO an der Zukunft der Arbeit. Die Corona-Krise scheint den Wandel von hierarchischen Organisationen hin zu flexibleren Zusammenarbeitsmodellen zu beschleunigen. Wenn das Homeoffice der neue Arbeitsmittelpunkt ist, dann werden die zentralen Firmengebäude zu Event-Lokations für Vernetzung.Virtuelle Zusammenarbeit kann aber auch Verdichtung und Kontrolle bedeuten. Wir diskutieren mit Josephine Hofmann, was sich für Unternehmen und Beschäftigte verändern wird – und was trotz Krise bleibt.
69Daniela Gerd tom Markotten und die Metarmophose der Mobilität30.05.2020Daniela Gerd tom MarkottenWie muss die Mobilität der Zukunft aussehen, damit wir auch in Zukunft noch mobil sein können? Wie nutzen Menschen „Mobility-as-a-Service“ und was heißt das für die Anbieter?Wir fragen Daniela Gerd tom Markotten. Sie war CEO der moovel group, der Mobilitätsallianz von Daimler und BMW, und kennt die Herausforderungen digitaler Geschäftsmodelle.Digitalisierung ist für sie mehr Metarmorphose als Transformation: Deutsche Ingenieurskunst mit digitalem Pragmatismus könnte „Made in Germany“ neu erfinden.
70Live von der 12hrs.us Society Disrupted24.06.2020Rückblicke: Eva-Marina Froitzheim,Hermann Arnold,Frank Rinderknecht,Kim N. Fischer,Josephine Hofmann Heute gibt es zum ersten Mal einen Live-Podcast von uns zu hören: Wir haben auf der Konferenz 12hrs.us aufgenommen und unseren Zuhörern ein kleines Best-Of präsentiert.Wir wollten reflektieren, wie sich die Corona-Krise auf verschiedene Gebiete auswirkt. Und so lassen wir uns noch einmal inspieren: Von Eva-Marina Froitzheim über die Zukunft der Museen, von Hermann Arnold über die Zukunft von Führung, von Frank Rinderknecht über die Zukunft der Mobilität, von Kim N. Fischer über die Zukunft der Messen und von Josephine Hofmann über die Zukunft der Arbeit.Mehr passt wirklich nicht in eine Folge 😉 https://www.12hrs.us/
71Laserhub – Platform made in Germany15.07.2020Christoph B. RössnerKann man sich einen Maschinenbauer ohne eine einzige Maschine vorstellen? Wir sprechen mit Christoph B. Rössner, Co-Founder und Geschäftsführer des Stuttgarter Startup Laserhub – einem Unternehmen für Metallverarbeitung ohne eigene Produktion. Laserhub bündelt als vertikal integrierte Plattform B2B-Aufträge, optimiert die Abarbeitung und kümmert sich um einen digitalen Workflow.Anders als Plattformen, die nur als Makler zwischen Anbieter und Lieferant vermitteln, übernimmt Laserhub dabei die komplette Lieferverantwortung. Dies ist für beide Seiten vorteilhaft: Der Auftraggeber erhält innerhalb von Minuten ein kalkuliertes Angebot und profitiert vom automatisierten Workflow, der Zulieferer, der im Auftrag die Blechteile herstellen, optimiert seine Auslastung und konzentriert sich auf seine Kernkompetenzen.Gelingt der ehrgeizige Wachstumsplan, dann könnte Laserhub eine Blaupause für den deutschen Werkzeug- und Maschinenbau 2.0 werden: digital, skalierbar, automatisiert, serviceorientiert und mit einzigartiger technologischer Kompetenz.
72Prof. Thomas Fetzer – wie reguliert man Digitalisierung?29.08.2020Prof. Thomas FetzerFacebook, Google, Twitter & Co geraten immer mehr in die Kritik. Sie spielen weltweit eine dominante Rolle, wenn es um Informationen, soziale Netzwerke oder digitale Marktplätze geht.Doch gehen sie mit ihrem Einfluss auch verantwortungsvoll um? Eine Regulierung scheint notwendig: DSGVO, Netzneutralität und Upload-Filter sind hitzig diskutierte Beispiele dafür. Doch kann die digitale Ökonomie überhaupt effektiv reguliert werden, wenn die Anbieter in den USA oder China sitzen? Gehören Monopolisten zerschlagen? Oder behindern wir damit Innovationen und Kundennutzen?Wir diskutieren mit Jura-Professor Thomas Fetzer aus Mannheim über die Regulierung der digitalen Welt. Eines scheint bereits klar: Die informationelle Selbstbestimmung ist eine Illusion.
73Nick Traber – Beton & Bytes02.11.2020Nick TraberNick Traber ist CEO von Holcim in der Schweiz, einem der größten Baustoffhersteller der Welt. Wir sprechen mit ihm darüber, warum der Bau ohne Digitalisierung heute nicht mehr funktionieren würde. Die digitalen Zwillinge GIS (Geoinformationssysteme) und BIM (Building Information Modeling) werden zur Normalität und vernetzen die komplexen Schnittstellen von Gelände und Gebäuden.Doch die Produktion von Baustoffen ist ressourcenintensiv. Prädiktive Algorithmen erhöhen die Verfügbarkeit, verringern den Energiebedarf und machen Bauen nachhaltiger.Doch wie schafft man es, einen traditionsreichen Konzern zum digitalen Champion zu machen? Wir diskutieren mit Nick, was die Bestandteile einer erfolgreichen Transformation sind und wo die Stolpersteine liegen. Soviel vorab: ohne die Mitarbeiter und ihre Fachkompetenz geht’s nicht.
74Wolf Lotter und Gunter Dueck – sind wir noch zu retten?04.12.2020Wolf Lotter, Gunter DueckWolf Lotter ist Gründungsmitglied des Wirtschaftsmagazins Brand Eins und ein scharfsinniger Beobachter der gesellschaftlichen Zusammenhänge, Gunter Dueck legt als ehemaliger Top-Manager bei IBM den Finger in die Wunden der Selbstbezogenheit und des Management-Wahnsinns.Zwei sprachgewaltige, erfolgreiche Autoren in einem Podcast, und eine große Frage: Sind wir noch zu retten? Ist das Vorzeigeland Deutschland noch anschlussfähig an die digitale Zukunft, ja ist es heute überhaupt noch irgendwo angeschlossen angesichts maroder Infrastrukturen und Digitalisierungsignoranz?Wir sondieren zu viert das Terrain. Welchen Beitrag kann der Bildungsbereich leisten, um zu mehr Selbständigkeit zu erziehen? Woher stammt die Mutlosigkeit in Gesellschaft und Wirtschaft, wo doch jede vernünftige Startup-Idee mit Geld zugeschüttet wird? Und was könnte ein sinnvoller Beitrag der Politik sein?Podcast Nr. 74 ist der längste in unserer Geschichte – doch bei weitem nicht lange genug, um die Antworten zu fassen. Fortsetzung folgt!
75Wolf Lotter und Gunter Dueck – die Neujahrsansprache31.12.2020Wolf Lotter, Gunter DueckEin neues Jahr steht vor der Tür: Zeit, unseren Dialog mit Wolf Lotter und Gunter Dueck fortzusetzen und auszuleuchten, welche grundlegenden Veränderungen anstehen – trotz oder wegen Corona. Eine Grundvoraussetzung für echte Veränderung kommt schnell zur Sprache: die Realität anzuerkennen. Eine erwachsene Gesellschaft sozusagen, die auch das zulässt, was im Narrativ nicht sein darf und die Zumutungen der Realität erträgt. Und so plädieren Wolf und Gunter auch für mehr Klarheit und weniger „Hidden Agendas“: differenzierend ausleuchten und tun, was man sagt. Dafür braucht es Selbstverantwortung und eigenes Denken. Doch Homeoffice ist noch keine Selbstbestimmung, und was digital abläuft, kann noch besser gemessen werden. Omnimetrie – die Sucht, alles zu messen – ist schon lange in der Wirtschaft verbreitet. Aber KPIs gegen den Kontrollverlust sind keine Wertschöpfung; die Verwaltung von Wissen keine Wissensarbeit; Freiräume, die man gewährt, sind keine.Und wer ist verantwortlich? Wir – nein: ich. Jeder Einzelne macht den Unterschied, und wenn es Mikro-Verantwortlichkeiten sind. Vielleicht fehlt die wohlstandsbegleitende Bildung und Haltung, die uns nicht den Wohlstand schützen, sondern seine Ressourcen sinnvoller nutzen lässt: Schiffe bauen statt Deiche.Wolf Lotter und Gunter Dueck – ein fulminanter Schlagabtausch in der 75. Folge unseres Podcasts. Gönnt euch 1,5h Inspiration für den Start in ein neues, anderes, vielleicht besseres Jahr.
76Prof. Katja Nettesheim und das Ende der Schutzbehauptungen10.01.2021Prof. Katja NettesheimKatja Nettesheim ist Professorin für Digitales Medienmanagement an der Steinbeis-Hochschule Berlin und bringt mit ihrem Startup Culcha das Führungskräfte-Coaching ins digitale Zeitalter.wDabei geht es weniger um Technologie als vielmehr um digitale Mindsets: Kundenzentrierung, Datenzentrierung, Anschlussfähigkeit an neue Technologien, und alles umfassend eine neue Mitarbeiterzentrierung.Führungskräfte wie Mitarbeiter müssen sich also bewegen. Culcha liefert dazu einen „digitalen Coach für die Westentasche“ und unterstützt den Wechsel zu neuen Verhaltensweisen – Coaching, Training und freundliches Nudging inbegriffen.Doch leider sieht es in vielen Firmen noch anders aus. Kein Homeoffice trotz Corona, weil Kontrollverlust droht? Katja fordert in einem leidenschaftlichen Plädoyer ein Ende der analogen Schutzbehauptungen und endlich mehr Mut im digitalen Zeitalter.https://steinbeis-smi.de/dozenten/katja-nettesheim/ https://culcha.com/
77Prof. Andreas Peichl vom IfO und Krisenmanagement im Blindflug10.02.2021Prof. Andreas PeichlDie anhaltenden Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie machen vielen Wirtschaftszweigen zu schaffen. Prof. Andreas Peichl misst mit dem IfO Geschäftsklima-Index monatlich den Pulsschlag von über 9000 Firmen. Er leitet das IfO Zentrum für Makroökonomik und Befragung und lehrt an der LMU in München.Die Krise beschleunigt den Wandel hin zu digitalen Geschäftsmodellen massiv. Doch ein Drittel der befragten Firmen schickt die Umfrage weiterhin per Fax. Verschlafen wir also die historisch einmalige Chance? Während andere Staaten über intelligente Datennutzung die Pandemie durchdringen, verzichten wir mutwillig auf Wissen, das wir DSGVO-konform sammeln könnten.Ein spannendes Interview, das aufzeigt wie konkret sich Makroökonomie im Alltag niederschlägt und welche Aufgaben Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Weg in die Digitalisierung noch vor sich haben.
78Adrian Thoma – Gründermotor mit Pioniergeist28.02.2021Adrian ThomaWir brauchen eine starke Gründer-Szene mit Innovationskraft – doch wie gelingt das in Regionen, die nicht Berlin oder München heißen? Unser Interviewpartner Adrian Thoma hat in der Stuttgarter Startupszene schon viel erlebt und bewegt. Sein Startup-Hub STEYG im Herzen der Stadt ist Heimat für zahlreiche Innovationsformate und befeuert ein vielfältiges Netzwerk.Doch wie kann „Startup“ lernen? Zusammen mit Partnern aus der Industrie bringt Adrians Format „Gründermotor“ bereits in der 5. Meisterklasse junge Menschen mit denen zusammen, die als Unternehmer bereits erfahren sind.Wir fragen Adrian, was ihn und sein Team dazu gebracht hat, sich um die Befähigung zum Startup zu kümmern und welchen Weg er für die manchmal belächelte „schwäbische Provinz“ sieht. Er engagiert sich stark für den Aufbau eines lokalen Ökosystems und sieht viele Chancen für Startups in Baden-Württemberg – weit über den Maschinenbau hinaus.gruendermotor.io startupbw.de Pioniergeist.xyz
79Hartung Wilstermann und wie wir erfolgreich elektromobil werden17.03.2021Hartung WilstermannHartung Wilstermann ist einer der Pioniere der Elektromobilität: Seine beruflichen Stationen in der Automobilindustrie haben ihn von der Lithium-Ionen-Zelle bis zur Wallbox die ganze Kette an Herausforderungen erleben und lösen lassen, die es braucht, um sich vom Verbrennungsmotor loszusagen.Doch die Zeit der „Early Adopters“, die sich der Sache wegen den Tücken einer noch jungen Technologie aussetzen, scheint vorbei: E-Mobilität wird zum Mainstream. Die Zulassungszahlen für elektrifizierte Fahrzeuge steigen exponentiell an, während die Preise für Batterien ebenso sinken. Und mit zunehmend attraktiven E-Fahrzeugen sind es immer weniger die Subventionen, die Kunden zum Umstieg verlocken.Aber E-Mobilität ist mit dem Blick auf das Auto zu kurz gedacht. Eine Vielzahl von emissionsärmeren Fortbewegungsmitteln kämpft um Passagiere. Als Hobbypilot interessiert Hartung vor allem, wie die Luftfahrt elektrifiziert werden kann. Doch während das Batteriethema für Fahrzeuge in wesentlichen Punkten gelöst scheint, ist die Kombination aus hoher Leistung und Energiedichte, geringem Gewicht und absoluter Zuverlässigkeit eine große Herausforderungen für die Luftfahrt.Technologie spielt in unserem Gespräch eine wichtige, aber nicht die einzige Rolle. Die Transformation der Antriebstechnik gelingt nur, wenn auch die Transformation der Unternehmen, Kompetenzen und Geschäftsmodelle im Gleichtakt mitzieht – und manchmal ist schnell auch zu schnell.
80Jochen Kaßberger und die Blockchain22.06.2021Jochen KaßbergerJochen Kaßberger hilft Unternehmen, die Möglichkeiten der Blockchain für neue Geschäftsmodelle zu nutzen. Die kryptographische, fälschungssichere und dezentrale Technologie ist technologisch gereift, und viele Varianten benötigen inzwischen keine Energie-intensiven Bestätigungsmechanismen mehr. Als digitale Währungen und Spekulationsobjekte sind Bitcoin & Co in aller Munde und Gegenstand hitziger Diskussionen von Elon Musk bis zu den nationalen Regulierern.Doch Anwendungen in der Industrie sind bislang kaum über den Status von Prototypen hinausgekommen. Wir diskutieren mit Jochen, was „Tokens“ sind und wie Assets in der Blockchain handelbar gemacht werden können – von Kunstwerken bis zur Nutzung von Maschinen. Die Möglichkeiten der Blockchain gehen aber weit darüber hinaus. Durch den Einsatz von Self Sovereign Identity (SSI) Konzepten soll es zukünftig z.B. möglich sein, Fahrzeuge verschiedener Hersteller mit Diensten und Infrastruktur wie Parkplätzen und Ladestationen einfacher zu vernetzen. Dadurch entfallen für die Nutzer z.B. aufwändige Registrier- und Abrechnungsvorgänge.
81Andreas Pohl und wie wir Mobilität nachhaltig machen03.10.2021 Andreas PohlDie Elektromobilität ist nun endlich im Mainstream angekommen, unsere Städte werden mit E-Scootern geflutet, und Sharing-Angebote sind Alltag für viele. Doch auf den Straßen herrscht weiterhin Stau – wird Mobilität also wirklich besser, effizienter und nachhaltiger?Unser Studiogast Andreas Pohl hat als Produktmanager für Elektrofahrzeuge tiefe Einblicke in die Herausforderungen der heutigen Mobilitätskonzepte. Seit bald 20 Jahren arbeitet er an neuen Antriebs- und Fahrzeugkonzepten, doch sein Blick geht weit über das Fahrzeug hinaus.Welche Mobilität brauchen wir und wie kann sie sich im Spannungsfeld aus Technologie, Gesellschaft und Ökologie weiterentwickeln? Und wir lösen wir die so verschiedenen Grundbedürfnisse der Menschen, die nicht nur in den Metropolen mobil sein wollen und müssen?Eines scheint klar: Mobilität muss systemisch gedacht und weiterentwickelt werden, und es geht nicht primär um Verzicht, sondern um intelligentere Lösungen. Unsere Daten könnten dabei den Unterschied machen, wenn wir eine pragmatische Balance zwischen Datenschutz und Erkenntnisgewinn finden.
82Charge my trip – einmal Italien und zurück31.10.2021 Der Siegeszug der E-Mobilität ist nicht aufzuhalten. Doch wie reist es sich, wenn man sich aus dem Dunstkreis der heimischen Ladesäulen herauswagt? Wir machen die Probe und fahren von München nach Italien. Unser Projektteam von umlaut beschäftigt sich unter der Woche bei den Automobilherstellern mit der Transformation zum „SW Defined Vehicle“. Nun ging es nach Verona, Bologna und Meran – rein elektrisch mit zwei aktuellen Fahrzeugen.Und alles war drin: defekte Ladesäulen, abgebrochene Ladevorgänge, Schnelllader im dunklen Hinterhof, Schleichfahrt im LKW-Windschatten und ein Taxi für die letzten Kilometer kurz vor dem Hotel – rien ne va plus. Aber eben auch völlig entspanntes Schnellladen, hochmoderne Hypercharger, Hotels mit Ladeinfrastruktur, eine hilfsbereite Community und vor allem ein sensationelles Fahrgefühl.Die Reise macht klar: Wir sind noch in einer Übergangsphase von einer improvisierten zu einer standardisierten und hochverfügbaren Ladeinfrastruktur, bis zu der es nicht mehr lange dauern wird. Für den Kunden wird E-Mobilität bald ähnlich komfortabel sein wir der gewohnte Verbrenner.Doch wie müsste Mobilität als Gesamterlebnis eigentlich aussehen? Diese Frage hat uns auf der Reise ständig begleitet. Warum so viele Apps und Anbieter? Warum sind alle Vorgänge so kompliziert? Warum zahlt nicht unser Fahrzeug die Rechnung? Und wieso interessiert sich das Fahrzeug so gar nicht dafür, was wir eigentlich auf der Reise und am Zielort erleben möchten?Für die Automobilhersteller stellt sich daher die strategische Frage, welche Position sie in der neuen Wertschöpfungskette einnehmen wollen und überhaupt können. Welche Profit Pools lassen sich erschließen, wenn über das Fahrzeug hinaus gedacht wird? Und wie erobern sich die OEMs wieder Lufthoheit in ihren eigenen Fahrzeugen zurück, in denen schon lange Android und iOS die stillen Beherrscher der Daten- und Geldströme geworden sind?
83Fabien Schöck und wie KI die Medizin demokratisiert06.12.2021Fabien SchöckDie richtige Diagnose ist die Grundlage für jede medizinische Therapie. Insbesondere bei Krebserkrankungen hängt dabei vieles von der richtigen Interpretation von Bildern ab, die aus den bildgebenden Verfahren stammen. Und damit an der Erfahrung des Radiologen.Seit vielen Jahren sind KI-Algorithmen die Hoffnungsträger, um pathologische Muster auf Röntgenbildern & Co. besser zu erkennen. Und in der Tat sind neuronale Netze in einigen Krankheitsbildern heute bereits besser als der menschliche Blick.Wir interviewen in unserer Podcastfolge Fabian Schöck, der als Produktmanager bei Siemens Healthineers cloudbasierte KI-Lösungen entwickelt, die Ärzte in ihrer Diagnose unterstützen.Doch die hohen Erwartungen noch vor wenigen Jahren sind Realismus gewichen. KI ersetzt noch keinen Arzt, und Algorithmen arbeiten mehr als hochspezialisierter Fachexperte denn als breit aufgestellter Hausarzt.Aber mit immer besseren Trainingsdaten werden die Algorithmen zur unverzichtbaren zweiten Meinung. Der Zugang zu einer überall gleich guten Diagnose wird demokratisiert und global verfügbar.Eine spannende Folge über die Zukunft der Medizin – jetzt reinhören!
84XMAS Edition mit Iryna Gurevych und digitalen Autoren23.12.2021Prof. Iryna GurevychIn unserem Buch „Die digitale Herausforderung“ haben wir beschrieben, wie Tipping Points das Spielfeld verändern: Technologien werden reif und konvergieren, Geschäftsmodelle werden disruptiert, neue Player gewinnen die Oberhand. Die Covid-Pandemie hat eindrücklich gezeigt, dass solche Kipp-Punkte viel schneller überschritten werden können als man glauben möchte – von wegen Komfortzone.In unserer Weihnachtsausgabe möchten wir auf einen dieser Tipping Points nochmal genauer schauen. Immer wieder haben wir im Podcast über die vermeintlichen Fortschritte von Bots und digitalen Agenten gesprochen. Google hatte gezeigt, wie ein Algorithmus den Friseur-Termin vereinbart. Und nun soll das Programm „GPT-3“ in der Lage sein, beliebige Texte bis hin zu Computer-Programmen eigenständig zu schreiben. Doch wo bleiben die revolutionären Anwendungen?Wir interviewen dazu Prof. Iryna Gurevych von der TU Darmstadt. Sie ist eine vielfach ausgezeichnete Expertin zum Thema Natural Language Processing und Maschinelles Lernen. Ihr Blick auf die Fähigkeiten von Algorithmen ist realistischer, als es uns Google & Co. glauben lassen möchten. Auch wenn Deep Learning Algorithmen massive Fortschritte machen, so sind sie von universellen Maschinen, die z.B. beliebige Texte eigenständig formulieren können, noch weit entfernt. Ihre Vision ist ein konstruktives Miteinander und gegenseitiges Ergänzen von Mensch und Maschine – wir bleiben dran!
85Wolfgang Hauner und wie KI die Allianz smarter macht09.03.2022Wolfgang HaunerUnser Interviewpartner Wolfgang Hauner leitet die Group Data Analytics der Allianz SE. Wir diskutieren mit ihm: Wie verändert der Einsatz von Künstlicher Intelligenz die Versicherungsbranche?Versicherungen nutzen Daten der Vergangenheit, um Risiken der Zukunft mit dem richtigen Preisschild zu versehen. Die heutige Datenfülle kann dabei viel mehr individuelle Einblicke geben als die guten alten Sterbetafeln, mit denen Lebensversicherungen kalkuliert wurden. Doch der Einsatz von KI muss nachvollziehbar erfolgen und stößt auf ethische Grenzverläufe: Welche personenbezogenen Daten dürfen und wollen wir verwenden?KI wird dabei nicht nur in der Modellierung der Versicherungsprodukte wichtiger, sondern auch in der Interaktion mit den Kunden – insbesondere im Vertragsabschluss und der Schadensregulierung. Der menschliche Versicherungsvertreter wird weiterhin ein wichtiger Kanal für den Kunden bleiben, aber nicht mehr der Einzige.Wird also die Versicherungsbranche durch den Einsatz von KI disruptiert, und wir werden Versicherungen bald nur noch per App und Chatbot abschließen? Wolfgang Hauner sieht eher einen modularen und evolutionären Weg, in dem Datenmethoden Schritt für Schritt unterstützen und Teilaufgaben übernehmen.
86Wie AlgorithmWatch die Geheimnisse der Tech-Player offenlegt18.03.2022Matthias SpielkampAlgorithmen sind in unseren Alltag eingezogen. Manche sind für uns als virtuelle Assistenten direkt sichtbar, doch die meisten Algorithmen arbeiten im Untergrund: Sie schlagen vor, was wir kaufen sollen, filtern die Nachrichten unserer sozialen Medien und entscheiden darüber, zu welchen Konditionen wir Kredite bekommen.Die Relevanz solcher Daten- und Algorithmen-basierten Prozessen nimmt dabei immer weiter zu, bis hin zur Manipulation von Wahlen oder Entscheidungen im Strafrecht. Doch wie genau werden unsere Daten zu Entscheidungen gemacht, und geschieht das transparent, fair und im regulierten Rahmen? Keine einfachen Fragen, zumal die Algorithmen meistens gut geschützte Firmengeheimnisse sind.Die Berliner NGO AlgorithmWatch möchte Licht ins Dunkel der Maschinenräume bringen. Wir sprechen mit Geschäftsführer Matthias Spielkamp, der AlgorithmWatch 2017 mit anderen gegründet hat. Als gelernter Journalist weiß er um die Herausforderung, komplexe Themen transparent und verständlich zu machen.Eigene Datensammlungen und „Datenspenden“ aus der Crowd ermöglichen es, die Algorithmen der Tech-Unternehmen zu analysieren und transparent zu machen, wie sie vorgehen. Ein wichtiger Beitrag, um nicht nur Kontrolle zu ermöglichen, sondern auch die zukünftigen Spielregeln im digitalen Metaverse besser zu gestalten.www.algorithwatch.org
87infas 360 und wie wir den Datenschatz heben01.04.2022Michael HerterMichael Herter ist CEO von infas 360, einer Tochter des bekannten infas Instituts für angewandte Sozialforschung. Sein Team bietet Kunden in Wirtschaft und Wissenschaft die Analyse von öffentlichen und privaten Datenquellen an, insbesondere wenn es um geobasierte Daten geht.In den letzten zwei Jahren hat wohl jeder täglich die Inzidenz-Zahlen verfolgt, und dies mit Fokus auf die persönlich interessanten Regionen. Doch die Pandemie hat viel mehr Facetten: Wie hat sich das Leben der Bürger zwischenzeitlich verändert? Welche Auswirkungen haben Pandemie und Gegenmaßnahmen auf die Wirtschaft gehabt? infas 360 hat dazu die öffentliche Plattform corona-datenplattform.de aufgebaut, die einen breiten Blick auf das Geschehen ermöglicht.Dabei hat sich auch gezeigt: Die Pandemie hält sich nicht an Bundesländer oder regionale Strukturen. Häufig ist der Blick viel zu grobmaschig, um Maßnahmen wie z.B. Impfkampagnen effektiv zu gestalten.Dabei hilft es, dass Deutschland einer der weltweiten Vorreiter bei geobasierten Daten ist. So liegen z.B. für jedes Gebäude in Deutschland nicht nur exakte 3D-Daten vor, sondern auch teils mehrere Hundert Datensätze, die z.B. die Eignung für Photovoltaik bewertbar machen oder Rückschlüsse auf die Bevölkerungsstruktur ermöglichen. Ein digitaler Zwilling des öffentlichen Raums ist in Entstehung, und Michael Herter kämpft und arbeitet daran, diesen Schatz zu heben: Datennutzen statt nur Datenschutz.www.corona-datenplattform.de http://www.infas360.de
88Digitale Chancen im Umweltschutz01.06.2022Dr. Marcel DickowUnser Studiogast ist Dr. Marcel Dickow. Er leitet im Umweltbundesamt das Referat für Digitalisierung, Umweltschutz und E-Government.Er hat eine doppelte Challenge angenommen: Zur Transformation der Nachhaltigkeit soll das „UBA“ auch die Digitalisierung vorantreiben – für den Umweltschutz, im Dialog mit den Bürgern, aber auch in der Behörde selber.Bereits seit vielen Jahren spielen Daten und ihre Analyse eine große Rolle. Doch Umweltschutz ist eine Querschnittsdisziplin, erfolgreich ist er dann, wenn er auf breiter Front agiert. Als aktuelles Beispiel kann der Trend zum Homeoffice fungieren: Tragen die verringerten Fahrten zum Arbeitsplatz zur Emissionsreduzierung bei, oder werden sie durch sog. Rebound-Effekte wie die massiv gestiegenen Aktivitäten in den Rechenzentren wieder aufgefressen?Die Wirksamkeit von Maßnahmen profitiert also von breit verfügbaren Daten. Doch viele relevante Daten liegen in der Hand von Unternehmen, werden von den Bürgern nur höchst ungern geteilt oder gammeln in den Datensilos der deutschen Behördenlandschaft vor sich hin. Das Teilen von Daten ist eben eine kulturelle Leistung – und hier stehen wir noch sehr am Anfang.Digitale Medien und Plattformen sollen diesen Prozess beschleunigen. Die Webseite umwelt.info wird die zukünftige Absprungbasis für öffentliche Umweltdaten sein, und Apps wie z.B. zur Luftqualität bringen Transparenz in den Pulsschlag unserer Umwelt.
89Kommunikationstrainerin Ariane Willikonsky und wie uns digitale Kommunikation verändertAriane WillikonskyWir sprechen heute mit Ariane Willikonsky. Natürlich digital. Ihr Business aber war bis vor kurzem rein analog: Als Kommunikationstrainerin bildet sie Menschen aus und unterstützt Unternehmen in ihrer Kommunikationsfähigkeit. Das hieß bislang: persönliche Treffen, gemeinsame Übungsformate, Teamworkshops vor Ort.
Auch Ariane musste durch Covid umdenken und ihr Geschäft neu erfinden – was ihr nach kurzer Schockstarre nicht nur ermöglicht hat, die bisherige Arbeit digital und „remote“ durchzuführen, sondern auch ganz neue Geschäftsmodelle und Produkte anzubieten.
Der digitale Kommunikationskanal hat jedoch auch seine Tücken. Nach großem Engagement zum Beginn der Pandemie hat sich der Alltag eingeschlichen: der Tag schleppt sich von Teams-Meeting zu Teams-Meeting, der kurze Schnack an der Kaffeemaschine fällt digital meistens doch aus, und die Bindung der Mitarbeiter untereinander und zur Firma erodiert.
Wir diskutieren mit Ariane: Wie gestaltet man gute Kommunikation und lebendige Beziehungen in der digitalen Arbeitswelt? Und was wird sich, sollte sich dauerhaft verändern?
90Wie das Startup Field 33 hilft, bessere Entscheidungen zu treffenSebastian WohlrappUnseren Studiogast Sebastian Wohlrapp treibt eine Frage um: Wie können wir Entscheidungen in Unternehmen transparenter und fundierter treffen, als nur mit der üblichen Powerpoint-Beschlussvorlage? Denn Zusammenhänge in Unternehmen sind hochkomplex, kausale Netzwerke und Konsequenzen von Entscheidungen sind für den Einzelnen immer weniger erfassbar. Sebastian war selbst in Führungskraft in großen Firmen und fand: Wir brauchen eine bessere Lösung!
Als Co-Founder des Startups Field 33 gemeinsam mit Daniel Fiebig und Marcus Rübsam baut er seitdem eine Plattform, um Strukturen und Informationsflüsse in Unternehmen sichtbar, diskutierbar und entscheidbar zu machen. Dabei entsteht ein „digitaler Zwilling“ der Unternehmensstruktur in Form von Graphen – Objekten und Beziehungen zwischen ihnen, die das komplexe Netzwerk von Abhängigkeiten wiedergeben.
Der Clou: Sehr viel Wissen über diese Strukturen kann wiederverwendet werden oder liegt bereits vor. Wer z.B. im agilen Framework SAFe arbeitet, der verwendet immer ähnliche Elemente und Abläufe. Und viele Untersuchungen haben auch quantitative Beziehungen „gemessen“, die z.B. die Produktivität oder Lieferzeit eines SW-Entwicklungsprozesses abbilden. Ein solcher digitaler Zwilling einer Corporate Architecture spannt einen Raum auf, in dem die beteiligten Manager und Teams ein gemeinsames Verständnis für Abhängigkeiten und Auswirkungen entwickeln können – ganz anders als in Powerpoint.
Wir finden: Ein spannender Ansatz, um die Komplexität der heutigen Welt besser zu surfen!
91Live von der Solutions-Konferenz in HamburgBettina Hermes und Andreas MillesPodcast verkehrt – in Folge 91 sind wir die Interview-Gäste. Und zwar von Bettina Hermes und Andreas Milles auf der Solutions Konferenz in Hamburg, in der sich alles um die digitale Transformation dreht. Bettina und Andreas haben ein inspirierendes dreitägiges Programm in der Kulturfabrik Kampnagel auf die Beine gestellt und wir sind stolz, hier mit ihnen auf der Bühne gewesen zu sein.
Die beiden wollen von uns wissen, was wir in 90 Folgen #digdeep erlebt und gelernt haben. Und das ist eine ganze Menge, denn wir haben in den letzten fünf Jahren viele spannende Gäste begrüßen dürfen. Der Blick auf die digitale Transformation hat sich in dieser Zeit stark verändert: Technologien sind gereift, alles ist möglich, doch die Herausforderungen stecken weiterhin in Mindset & Umsetzung.
92Olaf Rotax und wie Genossenschaften Kooperation fördernOlaf RotaxDie großen Plattform-Firmen und Ökosysteme dominieren die digitale Wirtschaft: The Winner takes it all. Alle tragen zur Wertschöpfung bei, aber nur wenige gewinnen. Doch wo bleiben die europäischen Player, und wie kann der Mittelstand relevant bleiben?
Unser Studiogast Olaf Rotax hat erfolgreich Unternehmen aufgebaut und groß gemacht. Doch nun stellt er sich die Frage: Wie können wir besser zusammenarbeiten, und wie kann gemeinsame Wertschöpfung fairer geteilt werden?
Kooperativen und Genossenschaften bieten dafür ein altbewährtes Modell an. Wie lässt es sich in die Welt der digitalen Transformation überführen? Mit der Gründung der „WeCooperative“ Genossenschaft möchte Olaf selber vorleben, wie gemeinschaftliche Wertschöpfung fair stattfinden kann. Doch für unternehmerischen Erfolg müssen basisdemokratische Prozesse mit klarer Verantwortung und Entscheidungsstrukturen gekoppelt werden. Wir sprechen mit Olaf über die Erfolgsfaktoren von kooperativen Arbeitsmodellen.
93Prof. Björn Ommer und wie wir finden, was noch nicht existiertBjörn OmmerProf. Björn Ommer leitet nach Stationen in Berkeley, Zürich und Heidelberg die Computer Vision & Learning Group der LMU München. Mit seinem neuronalen Netzwerk „stable diffusion“ kann er aus Texten oder Skizzen Bilder erzeugen – so wie eine Websuche, die das erschafft, wonach wir suchen.
Wir sprechen mit Björn über die methodischen Ansätze und Herausforderungen von solch generativen Computermodellen wie GPT-3, DALL-E oder Stable Diffusion, die mit der Erzeugung von Texten und Bildern viele Branchen revolutionieren. Sie könnten in Zukunft ermöglichen, Inhalte individuell und ad hoc zu erzeugen: Wie wäre es mit einem Kinofilm, der sich live an die anpasst, die ihn gerade anschauen?
Bereits die heutigen Modelle sind spielerisches und kreatives Werkzeug für alle, stoßen aber noch an viele Grenzen – und „verstehen“ nicht wirklich, was sie tun. Und sie werfen Fragen auf, wie mit der kreativen Leistung der Trainingsdaten, aber auch den vom Algorithmus erzeugten Bildern umzugehen ist. Björn gibt uns einen spannenden Einblick in einen Zweig der Digitalisierung, der exponentiell wächst und unseren Alltag verändern wird.
94Jörn Vogel vom DLR und wie wir mit Robotern zusammenleben werdenJörn VogelWarum beschäftig sich das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit Robotern? Das fragen wir unseren Studiogast Jörn Vogel vom DLR. Er bringt Robotern Dinge bei, die immer näher an die menschlichen Fähigkeiten herankommen. Allerdings immer nur mit Inselbegabungen.
Denn die menschlichen Fähigkeiten sind noch weit von dem entfernt, was ein Roboter zu leisten vermag. Ein enges Zusammenspiel von Mechanik, Sensorik und Machine Learning ist nötig, um Roboter zu entwickeln, die mehr können als nur vordefinierte Programme abzufahren.
Die Interaktion von Roboter und Mensch wird dabei immer natürlicher, Roboter beginnen, Berührungen zu „fühlen“ und gemeinsam mit Menschen zu arbeiten. Mit Hirn-Implantaten wird dabei die nächste Grenze angesteuert – die Verschmelzung von Maschinen und Menschen.
Und so werden wir irgendwann Roboter als normalen Bestandteil unseres Lebens erleben. Neben dem Saugroboter von heute vielleicht einer, der die Spülmaschine bedienen kann… schöne Zukunft!
95ChatGPT ist unser Studiogast – die Büchse der Pandora ist offenChatGPTDas Sprachmodell GPT-3 gibt es nun in einer Version, die für Gespräche optimiert ist. ChatGPT von Open.ai ist für alle in einer Testversion verfügbar und zeigt, wohin die Reise geht. Wir haben ChatGPT in unseren Podcast eingeladen und unterhalten uns mit dem Algorithmus: Unser Studiogast ist also ein KI-Bot!
Wie das geht? Wir haben unsere Fragen schriftlich an ChatGPT gestellt und dann unsere Fragen, aber auch die Antworten des Algorithmus 1:1 nachvertont. Für den Algorithmus haben wir die „Text to Speech“ Funktion von Amazon/AWS verwendet.
Wer es selber ausprobiert, ist fasziniert, begeistert und erschüttert zugleich. ChatGPT ist keine verbesserte Version eines Chatbots wie „Eliza“. Der Algorithmus greift auf das Weltwissen zu, kann komplexe Argumentationslinien aufbauen, „versteht“ den Gesprächsverlauf. Aber das ist noch nicht alles:
„Was sind die Vorteile und Nachteile von Re-Clocking von digitalen Audiosignalen für den Hifi-Bereich zuhause?“
„Schreibe ein Computerprogramm in der Sprache PROCESSING, das ein Audio-Signal einliest, das Audio-Spektrum analysiert und daraus organische grafische Formen als Visualisierung ausgibt.“
„Schreibe ein WordPress-Plugin, das alle Fotos archiviert, die älter als ein Jahr sind, und erstelle eine Tabelle mit den URL-Links zu diesen Fotos.“
„Verhalte dich wie Recruiter, der einen Bewerber für eine Stelle als XYZ sucht. Schreibe keine Erklärungen zu deinen Fragen. Stelle immer nur eine einzelne Frage und warte die Antwort darauf ab.“
„Schreib das Weihnachtslied O Tannenbaum für einen Algorithmus um.“
„Wie würde Richard Feynman die Quantenchromodynamik einem fünfjährigen Kind erklären?“
„Verhalte dich wie ein Linux-Terminal.“
Ich finde, wir müssen den Turing-Test neu definieren. Alan Turings Frage war, ob es einem Menschen gelingt, in einem Dialog einen Menschen von einer Maschine zu unterscheiden. Vielleicht ist die relevantere Definition: Macht es mehr Sinn, sich mit einer Maschine statt mit einem Menschen zu unterhalten? Wir scheinen recht nahe an diesem Punkt zu sein.
Wir wünschen unseren Zuhörern und Lesern eine ruhige Weihnachtszeit – danke
96Andreas Loos von Zeit.de und was ChatGPT mit gutem Journalismus zu tun hatAndreas LoosHeute im Studio ist der Wissenschaftsjournalist Andreas Loos von Zeit Online. Für seine Recherchen und Artikel zu Daten und Digitalisierung ist er vielfach ausgezeichnet worden, zum Beispiel mit dem Grimme Online Award. Besonders viel Aufmerksamkeit bekam die Initiative „Die 49“, bei der 49 Menschen aus Deutschland stellvertretend zu aktuellen Themen in Austausch gebracht wurden.
Aber wird seine Arbeit und Expertise überhaupt noch gebraucht, wo doch die KI-basierten Textgeneratoren und Chatbots nun die Meinungshoheit übernommen haben (siehe z.B. #digdeep Folge 95)?
Andreas ist da ganz entspannt. Er hat nicht nur Journalistik studiert, sondern auch Mathe und Physik und kennt die Gesetze des Hype-Schweine-Cycles: Auf die naive Begeisterung folgt das Tal der Ernüchterung, in der die Grenzen der neuen Tools erfahrbar werden. Er sieht ChatGPT und Kollegen als Unterstützer mit großem Potential, doch den Kern journalistischer Arbeit übernehmen sie seiner Meinung nach nicht. Auf seiner Autoren-Webseite finden wir zur Frage, womit er seine meiste Zeit verbringt: „Details. Und Daten – denn ohne Daten hat man nur eine Meinung.“
Wir haben Andreas übrigens schon einmal bei uns zu Gast gehabt: In Folge 46 vom April 2018 haben wir uns gesprochen. Wahnsinn, was sich in dieser kurzen Zeit bereits alles verändert hat. Und schon 2016 wagte Andreas für die Zeit Online ein Experiment: „Wir erschaffen eine künstliche Intelligenz, die das Moderatorenteam unterstützt, mit Maschinenlernen, Deep Learning, neuronalen Netzen, Cloud Computing.“ Kommt uns irgendwie bekannt vor… wir versprechen: Spätestens 2025 machen wir mit Andreas nochmal eine Standortbestimmung zum digitalen Journalismus.
97Du, die anderen und ein Thema – wie das Metaverse ein lebenswerter Ort werden kannMio LoclairWarum verbringen wir eigentlich so unendlich viel Zeit im Internet – ohne aber wirklich Dinge zu erleben, die unvergesslich bleiben? Die Click-Baiting- und Dopamin-Industrie hat sich zu gähnender Langeweile optimiert und braucht uns nur noch zum Clicken.
Mio Loclair möchte das ändern. Als Artist by Nature hat er sich viel mit der Interaktionen von Mensch und Digitalisierung auseinandergesetzt und festgestellt: Das geht viel besser! Und
Seit mehr als zwei Jahren ist sein Startup Journee Vorreiter auf dem Weg ins Metaverse. Doch die Definition dieses „Metaverse“ ist gar nicht so einfach: Wie Blasen entstehen gerade immer mehr digitale Räume, in denen Begegnungen mit einer ähnlichen Qualität möglich sein sollen wie im echten, analogen Leben.
Die Infrastrukturen des entstehenden Web3 verbinden diese Räume und machen sie interoperabel: Identitäten, Datenströme, Geld und Werte erschaffen eine neue Welt, die weit über die Banalität eines „Second Life“ Avatars hinausreichen. Noch ist allerdings nicht klar, wohin genau diese Reise geht – nur eins scheint sicher: So wie heute wird es nicht bleiben.
Doch es geht nicht nur ästhetische Qualität: Der Erfolg der Journee-Metaverses lässt sich in der härtesten aller Internet-Währungen direkt messen. Während auf den Webseiten um jede einzelne Sekunde Aufmerksamkeit gekämpft wird, verbleiben sie hier mehr als drei Minuten – weil es besondere Momente sind, die in Erinnerung bleiben. Wir sind gespannt, wie sich dieses Neuland weiterentwickelt…
98Nutzen statt Besitzen – wie Adretto die Löwen überzeugt hatLorenz PöhlmannWir besitzen so viele Dinge: Autos, Fotokameras, Werkzeuge, Anzüge und so weiter. Viele davon brauchen wir aber nur ganz selten – wie zum Beispiel den Smoking für einen festlichen Ball oder die Hochzeit. Warum Anzüge also nicht leihen statt kaufen, aber dafür immer in der gerade passenden Größe?
Diese Geschäftsidee, die in den USA bereits weit verbreitet ist, setzt das Schweizer Startup Adretto in der Schweiz und Deutschland um. Sie vermieten für festliche Anlässe Anzüge, Hemden, Schuhe und alles, was dazu gehört – und nach dem Fest geht alles ganz unkompliziert zurück.
Wir haben Co-Founder Lorenz Pöhlmann bei uns im Studio zu Gast und wollen von ihm wissen, wie es ist, wenn man seinen gut bezahlten Job gegen ein Startup-Abenteuer eintauscht – in einer fremden Branche.
Adretto konnte bereits früh mit seinem Geschäftsmodell überzeugen: In der Schweizer Ausgabe der „Höhle der Löwen“ konnte gleich drei der Löwen als Investoren gewonnen werden. Doch viele Annahmen und Ansätze mussten schnell verworfen werden, und der Aufbau des Teams und die Suche der richtigen Partner waren herausfordern.
Nun steht der Ausbau des deutschen Marktes an, und die Hochzeitssaison läuft an – es wird eine heiße Zeit für Lorenz und sein Team!
99Mensch und Maschine – der Deutsche Ethikrat zu den Herausforderungen durch KIProf. Judith SimonTechnologische Entwicklungen stellen uns als Gesellschaft immer wieder vor neuartige Fragestellungen – und sie sind schneller als der gesellschaftliche Diskurs oder die gesetzliche Regulierung. KI-Technologien wie ChatGPT zeigen dies in aller Deutlichkeit auf, so dass sogar der Ruf nach einem „KI-Moratorium“ laut wurde: Einmal die Pause-Taste drücken, so dass sich die Menschheit darüber klar werden kann, wohin sie mit der KI steuern will.
Der Deutsche Ethikrat soll als unabhängiges Gremium solche „große“ gesellschaftlichen Themen reflektieren und in die demokratischen Prozesse einbringen. Unser Studiogast Prof. Judith Simon ist eine von 26 Mitgliedern und erzählt in Folge 99, wie der Ethikrat das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine sieht. Sie hat an der Uni Hamburg die Professur zu Ethik in der Informationstechnologie inne und arbeitet an der Schnittstelle von IT, Philosophie, Soziologie und Psychologie.
Die Arbeit wurde im März 2023 als umfangreiches Positionspapier veröffentlicht und kam genau zum medialen Höhepunkt des weltweiten Erstaunens über GPT, DALL-E, Midjourney, Bard, Co-Pilot und so weiter. Doch der Entstehungsprozess begann bereits zweieinhalb Jahre vorher und setzte den Schwerpunkt auf die „Use Cases“: Welche Chancen ergeben sich aus der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine, und wie kann sie gut gestaltet werden?
Wir finden: Ein sehr wichtiger Beitrag, um die Debatte über KI auf solide Füße zu stellen – hier geht es zum Bericht.
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